Nach dem schrecklichen Unglück an einem unbeschrankten Bahnübergang in Sontheim, bei dem zwei junge Männer getötet wurden, haben Bürger aus der Unterallgäuer Gemeinde jetzt eine Unterschriftenaktion gestartet.
Damit wollen sie bei der Bahn erreichen, dass an der Unfallstelle möglichst bald eine Vollschranke installiert wird. Bislang ist geplant, den Übergang im Jahr 2017 umzubauen. Die beiden getöteten 23 und 25 Jahre alten Männer hatten in Sontheim und in der Nachbargemeinde Westerheim gelebt. In den Dörfern herrscht Entsetzen nach dem Unglück. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurden die Todesopfer zu Grabe getragen. Sontheimer wollen nun mit einer Unterschriftenaktion darum kämpfen, dass der Bahnübergang in der Küferstraße sicherer wird. "Junge Leute aus dem Ort sind auf mich zugekommen. Ich unterstütze jeden, der hier etwas voranbringen will", sagt der Sontheimer Bürgermeister German Fries. Vollschranke für 2017 geplant Die Bahn plant, den Übergang in Zusammenhang mit der Elektrifizierung der Bahnstrecke München-Memmingen-Lindau sicherer zu machen. Voraussichtlich im Jahr 2017 werde eine Vollschranke installiert, so ein Bahnsprecher gestern. Die Gemeinde habe diesem Vorhaben bereits vor einiger Zeit zugestimmt, berichtet Fries. Vielleicht könne ja die Unterschriften-Aktion dazu beitragen, dass das Projekt früher realisiert wird, so der Rathauschef. Bereits im Jahr 2003 hatte es Pläne gegeben, den Bahnübergang in der Unterallgäuer Gemeinde umzubauen. Im Zuge der damals geplanten Einführung der Neigetechnik war vorgesehen, den mit Andreaskreuz und Lichtzeichen ausgestatteten Übergang durch eine Unterführung für Fußgänger und Radler zu ersetzen. Bei der Neigetechnik können sich Züge wie Motorradfahrer in die Kurve legen, die Fahrtzeiten verkürzen sich. Das Verfahren kommt auf dieser Bahnstrecke jedoch bis heute nicht zum Einsatz. Darum ist auch die Umgestaltung des Sontheimer Bahnübergangs nie verwirklicht worden.