Um die Personalsituation in der Pflege zu verbessern, sollte es ausländischen Pflegekräften erleichtert werden, in Deutschland zu arbeiten. Das forderte jetzt der Unterallgäuer Landrat Alex Eder (Freie Wähler) und wandte sich mit einem Brief an Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne). Seiner Meinung nach sollte auch die Qualifikationen der ausländischen Pflegekräfte schnell und unkompliziert anerkannt werden, heißt es weiter in der Pressemitteilung. In den Augen des Unterallgäuer Landrats seien das wichtige Schritte, um die Personalsituation in der Pflege zu verbessern.
Zwei Jahre warten auf Visumstermin
In seinen Brief an Baerbock nennt Eder einige Beispiele. So schildert er die Situation von zwei kosovarischen Pflegefachkräften, die seit knapp zwei Jahren auf einen Termin für ein Arbeitsvisum bei der deutschen Botschaft in Pristina warten. „Wir brauchen diese Arbeitskräfte dringend für unsere Pflegedienste, Pflegeheime und Krankenhäuser aufgrund der mitunter schier endlosen Wartezeit bis zu einem Termin wird diese Chance aber aufs Spiel gesetzt und zumindest wertvolle Zeit verloren“, schreibt er.
Kaum anwendbares Verfahren
Auch das angepriesene „beschleunigte Fachkräfteverfahren“ sei seiner Meinung nach in vielen Fällen kaum anwendbar, weil die für den deutschen Arbeitsmarkt geforderte Qualifikation im Ausland beinahe unerreichbar sei. Eder bat Außenministerin Baerbock deshalb, sich diesem Thema anzunehmen und die deutschen Botschaften entsprechend auszustatten und zu organisieren. „Gerade die Gruppe der Pflegeberufe hat in der Zeit zusätzlicher extremer Belastung in den vergangenen zwei Jahren Unfassbares geleistet und ist dringend auf Verstärkung angewiesen“, begründet Eder seine Anliegen.