Die Jugendlichen des württembergischen Verbandes Christlicher Pfadfinder (VCP) sind mit ihrem alle vier Jahre stattfindenden Landeszeltlager zu Gast in Legau. Auf dem Gelände der Umweltstation haben sich zehn Tage lang etwa 1000 'Pfadis' versammelt. 200 von ihnen kommen aus 13 verschiedenen Ländern der Welt, darunter auch aus Israel, Simbabwe, Schweden und Indonesien.
Geht man durch die Straßen der Stadt mit über 60 Zelten, kommt es einem recht ruhig vor. Anzutreffen ist eine Gruppe, die T-Shirts bemalt, dort eine, die im Café-Zelt ihre bei einem Wettbewerb gewonnenen Crepes verzehrt, anderswo wird gesungen. Der Pfadfinder-UN-Jugenddelegierte diskutiert mit einem Kreis über die Forderungen der Weltjugend bei den Vereinten Nationen. Viel sind gar nicht im Lager, sondern beim Fußballturnier, auf einem Klettersteig, einer zweitägigen Wanderung im Allgäu, beim Kräutersuchen oder mit dem Kajak unterwegs.
Selbstständigkeit fördern
Mittendrin sein, Gemeinschaft, Spiritualität und Aktiv sein verknüpfen, ist das Motto. Die Pfadfinder wollen nicht neben den Problemen ihrer Zeit stehen, sondern sich damit auseinandersetzen. 'Wir fördern die einzelnen Gruppen in ihrer Selbstständigkeit. Sie versorgen sich selbst, müssen mit einem finanziellen Grundstock wirtschaften und viele Entscheidungen selber treffen', erklärt Thomas Kramer, einer der Hauptverantwortlichen. 'Das umweltpädagogische Konzept der Legauer Einrichtung passt zudem perfekt dazu', ergänzt Kramer. 110 ehrenamtliche Helfer unterstützen die Jugendlichen bei ihren Aktivitäten. Der organisatorische und verwaltungstechnische Aufwand erfordere Verantwortliche mit viel Erfahrung. Vollgepackt mit Erinnerungen an zahlreiche Erlebnisse und sicher auch mit neuen Freunden geht es schließlich für die Teilnehmer nach Hause.