Von Michael Munkler , Bregenz/Ischgl - Spektakuläre Suchaktion mit einem U-Boot und Hubschraubern im Bodensee-Gebiet: Seit gestern Mittag wird bei Hard nahe Bregenz ein 36 Jahre alter Mann aus Ischgl im See vermisst. Der Alpin-Retter war kurz zuvor bei einer Übung wegen eines Hubschrauber-Defekts am Bergetau hängend über dem See abgeworfen worden. Der Pilot konnte mit dem defekten Helikopter danach im Vorarlberger Hohenems notlanden. Taucher, ein Klein-U-Boot, mehrere Rettungsboote und zwei Hubschrauber waren gestern Nachmittag stundenlang bei Bregenz im Einsatz. Bis Redaktionsschluss allerdings erfolglos. Nach Angaben der Vorarlberger Gendarmerie hatte im Tiroler Ischgl eine Übung mit Alpin-Rettern und dem Hubschrauber einer privaten Fluggesellschaft stattgefunden. Unter anderem wurde das Absetzen von Rettern aus der Luft geübt. Gegen 11.
45 Uhr habe sich dann ein Zwischenfall ereignet: Der 39 Jahre alte Pilot bemerkte einen technischen Defekt an seiner Maschine, nachdem er den 36-jährigen Luftretter bereits am Seil hängen hatte. Da ein Absetzen auf dem Boden offensichtlich nicht mehr gefahrlos möglich war, flog der Pilot bis zum Bodensee, wo er den Bergetau-Mechanismus über der Wasseroberfläche auslöste. Nach unbestätigten Angaben fiel der Luftretter aus etwa 20 Metern Höhe und bei sehr hoher Geschwindigkeit der Maschine ins Wasser. Bekleidet war er unter anderem mit Alpin-Helm, -Anorak und Bergschuhen. Normalerweise hätte ein bekleideter Mensch im derzeit rund zwölf Grad kalten Wasser des Bodensees durchaus eine mehrstündige Überlebenschance, hieß es gestern aus Expertenkreisen. Die Suche blieb allerdings bis zum Einbruch der Dunkelheit gegen 18.30 Uhr ohne greifbares Ergebnis. Vermutet wurde, dass der Luftretter bereits nach dem heftigen Aufprall auf die Wasseroberfläche tot war und die Leiche durch die schwere alpine Bekleidung und die Bergschuhe rasch auf den Grund des Bodensees absank. Unklar war gestern Abend noch, wie lange weiter gesucht wird. 'Wir machen weiter, solange es irgendwie geht, vielleicht erleben wir noch ein Wunder', so einer der über 50 Einsatzkräfte.