Hirschegg/Kleinwalsertal (ös). Ein abwechslungsreich gestaltetes musikalisches Osternest wartete auf die Besucher des traditionellen Osterkonzerts der Hirschegger Musikanten. Kapellmeister Renato Russo wählte Partituren, die vom Klassischen bis hin zur Moderne einige bemerkenswerte Variationen bereithielten. Doch die aufregendste Musikauswahl wäre wohl nichts wert, wenn nicht die Protagonisten auf der Bühne ihren Instrumenten Hörenswertes und Wohlklingendes entlocken würden. DHirschegger vermochten das in einem überzeugend harmonischen Miteinander aller Register. Unter dem temperamentvollen italienischen Dirigat ihres Kapellmeisters zeigten sich die Blasmusikanten als ein hörbar bestens aufeinander abgestimmtes Ensemble. Gerade in jenen Klangpassagen, in denen melodisches Ausdrucksvermögen gefragt war, wirkten die Freizeitmusiker bei aller Individualität ihrer Klangkörper besonders homogen in Intonation und Volumen.
Höhepunkt des ersten Konzertteils mit Werken von Richard Strauss, Franz Schubert und Gioacchino Rossini war ein Klassiker der Orchestermusik: An der schönen blauen Donau von Johann Strauß. Dass auch ein Blasmusikensemble bei diesem melodischen Glanzstück das romantisch liebenswerte Flair der Straußschen Notenwelt vermitteln kann, das bewiesen d Hirschegger. So wie sie auch in einem Potpourri lateinamerikanischer Klänge der gänzlich anders gearteten musikalischen Fantasie des Kontinents über dem Atlantik mit Rhythmus und ansteckenden gute Laune-Klängen entsprechend mitreißendes Leben einhauchten. Melodien des Schmuse-Barden Zu den Stücken für die ganze Kapelle gesellten sich zwei gefühlsbetont gekonnte Soloauftritte von Robert Eckhoff (Cello) und Musikverein-Obmann Helmut Morche (Trompete). Die Vielseitigkeit des Dargebotenen steigerte Kapellmeister Renato Russo mit seinen Gesangskünsten. Begleitet von seiner Kapelle zeigte er sich in Eros-Ramazotti-Manier auf der Bühne und drückte den Melodien des berühmten italienischen Schmuse-Barden seinen ganz persönlichen stimmlichen Stempel auf. Als Gast-Ensemble war es die Walser Jugend Band (Wajuba), die ihre jugendliche Frische vor dem Publikum im bis auf den letzten Platz gefüllten Walserhaus demonstrieren durfte. Unter Leitung von Musikschul-Direktor Michael Herrles legte sich die Nachwuchsschmiede für die Walser Blasmusikkapellen mächtig ins Zeug. Besonders die Filmmusik zum Fluch der Karibik gab den jungen Musikanten die Gelegenheit, zu zeigen, dass musikalisch einiges in ihnen steckt.