Sie sind die Hauptattraktionen auf jedem Rummel - die Fahrgeschäfte. Auch auf dem Memminger Jahrmarkt bieten die bunten Vergnügungsgeräte Spaß und Nervenkitzel. Was man dabei noch so alles erleben kann - wir haben die Probe aufs Exempel gemacht.
Erste Station: der "Parkour" am Westertorplatz. Das krakenartige Gefährt mit seinen farbigen Gondeln vermittelt von außen den Eindruck, als wäre eine Fahrt nicht wirklich schlimm. Ist auch so - am Anfang zumindest. Nach einigen langsameren Runden geht es aber richtig los. Die Füße wirbeln durch die Luft, die Haare wehen ins Gesicht und der Magen schlägt Purzelbäume. Immer wieder drehen sich die Gondeln nach rechts, nach links, vorwärts, rückwärts, auf und ab. Nach etwa vier Minuten ist es dann aber geschafft.
Auf etwas wackeligen Beinen geht es zum nächsten Gefährt, dem "Freestyle", ebenfalls am Westertorplatz. Schon von Weitem sind laute Schreie zu hören. Mit einem mulmigen Gefühl geht es in den grauen Sitz. "Freestyle" muss man sich in etwa vorstellen wie eine Schiffschaukel in Übergröße.
Langsam fängt sie an zu schwingen. Immer höher, immer weiter. Irgendwann ist eine Höhe von 23 Metern erreicht. Eigentlich eine gute Gelegenheit, um Memmingen von oben zu betrachten. Doch dafür bleibt keine Zeit. Mit etwa 70 Stundenkilometern geht es im freien Fall nach unten. Die Augen sind jetzt fest verschlossen, die Lippen zusammen gepresst. Ein schreckliches Gefühl fährt in den Bauch. Dann ist es endlich vorbei. Bleich, mit Schwindelgefühlen und orientierungslos gilt es eine kurze Pause einzulegen. "Freestyle" - ein Fall für Hartgesottene.
Lautes Lachen
Beim Fahrgeschäft "Playball" am St.-Josefs-Kirchplatz angekommen, ist der vorherige Adrenalin-Kick fast schon wieder vergessen. Hier wird die Belastbarkeit des Jahrmarkt-Besuchers auf keine so große Probe gestellt, auch wenn sich die bunten Gondeln in rasender Geschwindigkeit drehen. Erst vorwärts, dann rückwärts. Lautes Lachen übertönt die Hintergrundmusik. Den Gästen gefällts.
Vierte Station ist das bayerische "Gaudi-Karussell Hupferl" am Königsgraben. Auf der gepolsterten Rundbank lässt es sich gut sitzen. Mit Auf-und-ab-Bewegungen dreht sich dann die Plattform im Kreis. Dabei heißt es festhalten, sonst fällt man auf die Nase. Während beide Hände sich an Stäbe klammern, fliegen die Füße durch die Luft. Eine Gaudi - wie der Name des Karussells schon sagt.
Mit dem "Hupferl" endet der Test. Alles gut überstanden, auch wenns zeitweise recht heftig war. Was bleibt, ist die Erkenntnis, dass auf dem Jahrmarkt jeder das richtige Fahrgeschäft finden kann. Er sollte sich halt im Klaren darüber sein, ob er es eher wild oder gemütlich haben möchte. Und ob er danach noch eine Bratwurst essen will.