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Und den Star bitte nicht ansprechen

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Und den Star bitte nicht ansprechen

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    Kempten (mic).'Es ist egal, ob wir vor 5000 Menschen spielen, oder vor zehn - es kommt allein auf die Musik an.' Na ja, ganz egal war es Schlagzeuger Claus Barensteiner doch nicht, als er mit seiner Band 'Soul Babies' plötzlich vor tausenden von Menschen spielen durfte. Denn er und seine Bandkollegen Murat Parlak (Klavier, Gesang) und Christian Hof (Bass) sprangen beim Konzert von Xavier Naidoo (siehe auch Allgäu Kultur) kurzfristig als Vorgruppe ein. Und: Es war ein Erlebnis für die Kemptener Musiker. Als Claus mit seinen Musikerkollegen am Tag drauf bei einer Tasse Kaffee entspannt auf der Couch sitzt, lassen die drei die letzten zwei Tage Revue passieren. Völlig unerwartet kommt der Anruf eines Musikerfreundes am Dienstag: Patrick Nuo sei erkrankt, stattdessen könnten die 'Soul Babies' als Naidoos Vorgruppe auf dem Residenzplatz spielen. Zusammentelefonieren: Zeit am Mittwoch ja, eine Probe am Dienstag - aus Zeitgründen nein. Claus und Christian machen sich Gedanken übers Programm. Bisher hatten die 'Soul Babies' nur Coversongs gespielt: von Beatles über Police bis Robbie Williams. Als Vorband nur Covers? Ungeeignet, ist man sich schnell einig. Schließlich gibt es Eigenkompositionen von Murat, gemeinsam gespielt haben die 'Soul Babies' sie nie. Kein Problem für die Vollblutmusiker. Mittwoch, 9.15 Uhr: Zwei Stunden Probe - dann steht fest, drei Eigenkompositionen kommen aufs Programm und Unbekannteres von Sting, Police, Seal und Peter Gabriel. Um 12 Uhr sind die drei Kemptener auf den Residenzplatz bestellt, doch wird der Soundcheck auf 15 Uhr verschoben. Dann läuft es wie am Schnürchen. 'Alles war super professionell, die Atmosphäre großartig, wir wurden von der Crew kein bisschen behandelt wie ‘nur’ die Vorgruppe', sagt Christian.

    Am Abend ist alles ganz schnell vorbei: Als 'die Lokal-Matadoren' werden sie angekündigt, beim ersten Song regnet es noch. 'Wer einen Schirm hält, kann nicht klatschen', sagt Christian. So atmen sie auf, als beim zweiten Lied der Regen aussetzt - bis zum letzten Song. 'Das Publikum hat uns superfreundlich aufgenommen, obwohl es mit Patrick Nuo rechnete', sagt Claus. Und Murat ergänzt: 'Patrick Nuo ist bekannter als wir - aber nicht automatisch besser.'Dem eigentlichen Star des Abends, Xavier Naidoo, sind die 'Soul Babies' nicht begegnet. Zwei Minuten vor acht Uhr, hält sein Wagen am Residenzplatz, geradewegs geht er auf die Bühne. 'Nicht ansprechen', lautet die Anweisung. Das ist den Kemptenern aber letztlich egal. Weitergebracht hat sie der Abend auf jeden Fall. 'Endlich konnten wir einmal eine so große Erfahrung zu dritt machen', sagt Murat. Claus ergänzt: 'Der Reiz ist wieder größer geworden, zusammen Neues auszuprobieren.' Die drei versprechen: Kein Konzert mehr ohne Eigenkompositionen - und schmunzeln: Das nächste Mal wird Xavier Naidoo als Vorgruppe spielen, dann sind die 'Soul Babies' die Stars des Abends i Zu hören ist die Band am 9. September im Kulturcafe. Weitere Konzerttermine unter www. murat-parlak. de

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