Nach langen Verhandlungen konnte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) sich mit dem bayerischen Hotel- und Gaststättenverband (BHG) auf einen Tarifabschluss für die rund 340.000 Beschäftigten im bayerischen Gastgewerbe einigen. Die Löhne und Ausbildungsvergütungen sollen in den kommenden 24 Monaten in mehreren Stufen um bis zu 27 Prozent steigen.
Lohn wird für alle Berufsgruppen erhöht
Die Löhne für alle Berufsgruppen im Gastgewerbe steigen in drei Stufen:
- Zum 01.04.2022 um 7,0 Prozent
- Zum 01.01.2023 um 3,5 Prozent
- Zum 01.04.2023 um 5,0 Prozent
Dadurch erhöht sich der aktuelle Bruttolohn von 2.254 Euro, zum 01.04.2023, um monatlich 367 Euro für eine ausgelernte Köchin oder einen ausgelernten Hotelfachmann. Die Ausbildungsvergütungen erhöhen sich ab dem 01.08.2022 um bis zu 26 Prozent. Azubis im ersten Ausbildungsjahr erhalten dann 1.000 Euro brutto im Monat statt bisher 795 Euro. Im zweiten Ausbildungsjahr steigt die Vergütung von 900 Euro auf 1.100 Euro und im Dritten liegt die Vergütung dann bei 1.200 Euro, statt der bisherigen 1.010 Euro. Auch für die unterste Lohngruppe konnten substanzielle Erhöhungen durchgesetzt werden. So steigen die Löhne dort ab dem 01.04.2022 in vier Stufen um 27 Prozent auf 12,60 Euro. "Mit diesem Tarifabschluss ist uns ein großer Erfolg für unsere Mitglieder gelungen. Wir haben eine Lohnerhöhung im Gastgewerbe durchsetzen können, die für die Branche einmalig ist" so Mustafa Öz, Verhandlungsführer und Vorsitzender der Gewerkschaft NGG Bayern.
"Enorm Wichtig für die Zukunft der Branche"
"Die deutliche Erhöhung der Ausbildungsvergütungen und der Löhne für die Fachkräfte im Gastgewerbe sind enorm wichtig für die Zukunft der Branche. Denn die Beschäftigten müssen es sich auch leisten können im Gastgewerbe zu arbeiten. Der Tarifabschluss ist ein guter Anfang, es liegt jedoch noch viel Arbeit vor uns. Gemeinsam mit den Beschäftigten werden wir weiterhin daran arbeiten die Arbeitsbedingungen im Gastgewerbe zu verbessern.“ fasste Öz abschließend zusammen. Die DEHOGA (Deutscher Hotel- und Gaststättenverband) Bayern-Präsidentin Angela Inselkammer sagte dazu: "Wir wollen damit für Beschäftigte und Auszubildende in Bayerns Hotellerie und Gastronomie ein deutliches Zeichen für die Zukunft unserer Branche setzen."