Pfarrer: Ulrich und Marlies Gampert teilen sich die evangelische Pfarrstelle in Immenstadt

23. August 2012 00:00 Uhr von Allgäuer Zeitung
Charly Höpfl

&bdqou;Christlicher Glaube muss den Menschen guttun&ldqou;

Sie sind in Immenstadt angekommen. Vor einem viertel Jahr sind Marlies und Ulrich Gampert von Kempten nach Immenstadt gewechselt. Im Städtle teilt sich das Ehepaar die Pfarrstelle der evangelischen Erlöserkirche. Was sie von Immenstadt halten? 'Die Stadt ist sehr wohltuend normal', sagt Ulrich Gampert. Es sei angenehm, 'dass mal etwas nicht so aufgeputzt sein darf'. Auch Marlies Gampert kann der Innenstadt mit dem Mix aus sanierten und renovierungsbedürftigen Häusern etwas abgewinnen. Sie seien an einem 'sehr sympathischen Ort' angelangt.

16 Jahre lang hatten die beiden zuvor in der Kemptener St.-Mang-Kirche gearbeitet. In einer gotischen Kirche mit 'großer Ausstrahlung', die älter als die katholische Basilika St. Lorenz ist. So prägend wie in Kempten, wo 15 Prozent der Bevölkerung Protestanten sind, sei die evangelische Kirche in Immenstadt nicht, ist sich das Pfarrer-Ehepaar bewusst. Und doch entschieden sich die beiden 57-Jährigen, noch einmal zu wechseln, als die Kinder aus dem Haus waren.

Eine Stelle, zwei Pfarrer

Was die Gläubigen in Immenstadt von ihnen erwarten dürfen? 'Ich habe das Anliegen, möglichst viele Menschen persönlich wahrzunehmen', sagt Pfarrer Ulrich Gampert. Jedem Jubilar schreibe er die Glückwünsche per Hand. Schöne Gottesdienste wolle er mit den Gläubigen feiern, ergänzt der Seelsorger.

Von der Arbeit in der Gemeinde übernimmt er die Leitung des Pfarramts und der Mitarbeiter. Er ist für den Kirchenvorstand zuständig und für Senioren.

Seine Frau befasst sich mit der Seelsorge für Kinder, den Altenheimen und den ökumenischen Kontakten. Wobei die Zusammenarbeit mit ihrem katholischen Kollegen Anton Siegel sehr gut sei. 'Da haben wir ganz großes Glück', sagt Marlies Gampert. Die räumliche Nähe der Erlöserkirche zur Immenstädter Moschee will sie nutzen, um auf Verbindendes zum Beispiel im Alten Testament und dem Koran hinzuweisen. Und auch mit dem Buddhismus hat sie keine Berührungsängste. Sie sieht das Schweigen in der Meditation als Methode, die man auch in der christlichen Kirche für ein Zwiegespräch mit Gott nutzen könne. Neu aufbauen will sie Angebote für Kinder und junge Familien.

Gemeinsamer Anspruch

Die Auffassung, was evangelische Kirche den Gläubigen bieten soll, teilen Ulrich und Marlies Gampert. Seelische Heimat müsse sie sein. 'Eine Nummer ist man überall', sagt Marlies Gampert. Ihr gemeinsamer Anspruch sei, die Menschen individuell wahrzunehmen. 'Ich habe die feste Überzeugung, dass christlicher Glaube den Menschen guttun muss und auch kann', ergänzt Ulrich Gampert.