Altusried | kpm | Der Altusrieder Regisseur Ulrich Schwab hat vor dem Kemptener Landgericht auf ganzer Linie Recht bekommen: Die Freilichtspiel-GmbH des Marktes muss ihm Honorare und Provisionen in Höhe von rund 12000 Euro zahlen. Mit diesem Urteil haben die Verantwortlichen der Freilichtspiele, allen voran Bürgermeister Heribert Kammel, nicht gerechnet.
Ob er in Berufung geht, entscheidet sich an diesem Wochenende: Da will er sich mit Schwab (67) treffen, um einen endgültigen Vergleich zu vereinbaren und einen Schlussstrich unter den Streit zu ziehen.
Wie mehrfach berichtet, hatte Kammel als Geschäftsführer der Freilichtspiel-GmbH den Regisseur zunächst für die Aufführung des "Andreas Hofer" im Sommer 2009 verpflichtet und nach einem Zerwürfnis wieder gefeuert. Das Gericht stellte nun fest, dass die Freilichtspieler das vereinbarte Honorar von 10000 Euro dennoch zahlen müssen, weil kein triftiger Grund für die Kündigung vorgelegen habe.
Außerdem forderte Schwab 2000 Euro an Provisionen aus Zeiten der 2005er-Inszenierung "Jungfrau von Orleans". Auch damit hatte er nach Ansicht des Gerichts Recht.
Trotz des Urteils ist die Sache für Schwab und die Freilichtspiel-GmbH nicht ausgestanden. Denn laut Schwab habe er noch weitere Ansprüche, was das Gericht auch bestätigt habe. Diese Ansprüche hat er noch nicht geltend gemacht. Der Freilichtspiel-GmbH drohen also noch weitere Kosten.
Doch Schwab zeigt sich bereit, Frieden zu schließen. "Ich bin in guten Gesprächen, um die Sache gemeinsam zu regeln", sagte er gestern auf Anfrage unserer Zeitung. Und trifft bei seinem ehemaligen Duzfreund Heribert Kammel auf offene Ohren. "Wir wollen eine einvernehmlich Lösung und den Streit begraben", sagt Kammel.
Gespräche am Wochenende
Vom Gemeinderat habe er grünes Licht bekommen, um mit Schwab an diesem Wochenende einen Vergleich auszuhandeln. Wie dieser Vergleich im Detail aussehen und welche weiteren Summen fließen könnten, darüber will sich Kammel öffentlich jedoch nicht äußern.
Auch zu Spekulationen darüber, ob Schwab wieder für die Freilichtspiele inszenieren wird, wollte Kammel nur soviel sagen: "Das steht in den Sternen." Nach einem Streit im Dorf hatten sowohl Ulrich Schwab als auch seine Frau Hildegard Schwab-Heichele im Früjahr 2007 erklärt, sich aus dem Kulturleben von Altusried zurückzuziehen. Inzwischen hat Hildegard Schwab-Heichele wieder Inszenierungen im Altusrieder "Theaterkästle" übernommen. "Die Zeit heilt Wunden", sagt dazu Ulrich Schwab.