Rund 180 Einsatzkräfte von Feuerwehr, THW und dem Bayrischen Roten Kreuz haben am Mittwochabend in Seifen geübt. Aus den neuen und über 7.000 Quadratmeter großen Hallen des Bosch Geländes loderten Flammen - so zumindest das Szenario.
Übungseinsatz bei Bosch nahe Immenstadt: Explosion einer Batterie
"Angenommen wurde die Explosion einer Batterie von einem Gabelstapler in unserem neuen Verteilzentrum. Der Brand breitete sich durch die Dämmung schnell auf das Kleinteilelager mit einer Fläche von 3.200 Quadratmeter und einer Höhe von 22 Metern aus. Es wurden mehrere Personen verletzt," so Einsatz- und Übungsleiter Leo Laber.

Einsatzfahrzeuge, Faltbehälter und Wasserwerfer
Schnell war die Werkfeuerwehr der Feuerwehr Bosch mit ihren großen Einsatzfahrzeugen vor Ort und begann damit, die Menschen zu retten. Unter schwerem Atemschutz betraten die Einsatzkräfte truppweise die verrauchten Versandhallen, die kurz vor ihrer Fertigstellung steht. Während im Inneren Einsatzkräfte die ersten Personen retteten, verlegte das THW Sonthofen rund 1.000 Meter Schlauchleitungen. Feuerwehrleute fingen damit an, Wasser zum angenommenen Brandobjekt zu pumpen. Das Wasser gelangte von einem kleinen Bach am Rande des Werksgeländes über zwei rund 500 Meter lange Schlauchleitungen zu einem Faltbehälter, in dem das Wasser gesammelt werden konnte. Anschließend wurde es dann von einem Löschfahrzeug angesaugt und mit einem Wasserwerfer bis auf das Dach des hohen Gebäudes "geworfen".
16 Verletzte mussten gerettet werden
Neben der werkseigenen Feuerwehr beteiligten sich auch die Feuerwehren Immenstadt, Eckarts, Akams und Stein. Sie verschafften sich von der Westseite einen Zugang zu dem großen Gebäudekomplex. Die Freiwilligen Feuerwehren errichteten eine Riegelstellung auf dem Dach, um die benachbarten Gebäude zu schützen und so eine Brandausbreitung zu verhindern. Mit einer Drehleiter wurde der angenommene Brand vom Dach aus gelöscht und mehrere verletzte Personen gerettet. Dabei retteten die Helfer rund 16 "Verletzte", darunter zehn Jugendliche der Jugendfeuerwehr Immenstadt. Anschließend kümmerte sich der Rettungsdienst um sie, teilte sie entsprechend ihrer Verletzungen ein und bereitete sie für den Abtransport in eine Klinik vor. "Die Übung verlief ohne Probleme und es haben sich die ein oder anderen Sachen ergeben, wo wir jetzt im Nachgang bearbeiten werden, aber im Großen und Ganzen lief alles super ab", so der Leiter der Werkfeuerwehr Bosch Hubert Rapp.