Fernsehrichter Alexander Hold bekommt ja nun so einiges vorgesetzt. Wenn der also einmal sagt, dass ihm die Worte fehlen, muss sich Außergewöhnliches zugetragen haben. So geschehen im Schul- und Kulturausschuss: Das Schulreferat präsentierte in der jüngsten Sitzung einen Entwurf für einen Allwetterplatz auf dem Dach der künftigen Sporthalle der Suttschule. Der Clou: ein Zugang vom Freudenberg her über eine Brücke, die mal eben elegant die Stadtmauer überwindet.
Bisher war für die Suttschule lediglich ein Kleinfeld mit neun mal 13 Metern Fläche vorgesehen, erläuterte Schulreferent Benedikt Mayer. Mehr Platz gibt der Hof einfach nicht her. Als vor kurzem für die Volksschule Kottern/Eich eine Lösung entwickelt wurde, bei der ein Allwetterplatz auf dem Dach der Sporthalle eingerichtet wird, klingelte es offenbar bei einigen der Verantwortlichen. Mit dem Architekturbüro MSW wurde flugs die Machbarkeit für die Suttschule abgestimmt.
Abgestimmt mit Denkmalamt
Die Planer kamen zu dem Ergebnis, dass eine Sportfläche von 15 mal 27 Metern auf das Hallendach passen würde - so groß wie ein genormtes Basketballfeld. Erreichbar sei der Platz über die Außentreppe der Schule mit einem Verbindungssteg. Auch vom Gehweg entlang des Freudenbergs ist ein Zugang machbar.
Das Landesdenkmalamt habe signalisiert, dass man zu einer Einigung kommen könne. Wenn man den Höhenunterschied entlang des Freudenbergs nutze, könne man - behindertengerecht - eine Brücke über die Stadtmauer hinweg zum künftigen Dachsportplatz schlagen.
324000 Euro zusätzlich
Und wo ist der Pferdefuß? Geschenkt gibt es diese Lösung natürlich nicht: Auf 324000 Euro belaufe sich der zusätzliche Bauaufwand beim Millionenprojekt Suttschule.
Das wiederum nahmen die Räte gern in Kauf. "Eine enorme Verbesserung", sah Schulreferentin Hildegard Greiter in der Neuplanung. Und als Alexander Hold (nach recht kurzer Zeit) seine Sprache wieder gefunden hatte, nannte er die 324000 Euro "unglaublich gut investiertes Geld".
Man erhalte dafür höhere Aufenthaltsqualität im Schulhof, neue Möglichkeiten für die Kinder in der Altstadt und einen städtebaulichen Gewinn mit dem geöffneten Schulgelände.
Genauso sahen es alle anderen Räte. Einstimmig wurde beschlossen, den Allwetterplatz aufs Sporthallendach zu bauen. (se)