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Über 250 Rinder verbringen den Alpsommer 2012 bei Herbert Fink am Hochgrat

Alpwirtschaft

Über 250 Rinder verbringen den Alpsommer 2012 bei Herbert Fink am Hochgrat

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    Über 250 Rinder verbringen den Alpsommer 2012 bei Herbert Fink am Hochgrat
    Über 250 Rinder verbringen den Alpsommer 2012 bei Herbert Fink am Hochgrat Foto: Matthias Becker

    14, 15, 16 ... Der Blick von Herbert Fink schweift über die Wiese. Der steile Hang ist vom Regen der vergangenen Tage aufgeweicht, die Weide übersät mit tiefen Löchern. Dazwischen wachsen kleine Büsche, ein paar Felsen ragen hervor und am Rand stehen einzelne hohe Fichten. Wie jeden Morgen steht der 49-Jährige auch heute auf einem kleinen moosbewachsenen Felsvorsprung und zählt.

    Genau 254 Rinder der Weidegenossenschaft Maierhöfen haben den Sommer rund um die Unterlauchalpe von Herbert und Renate Fink am Hochgrat verbracht und der Älpler kennt jedes einzelne. >, sagt der Mann mit dem dichten Vollbart. Fehlt ein Tier fällt ihm das sofort auf. Die meisten kennt er sogar am Geräusch ihrer Kuhschellen. >, sagt er und lacht. In ein kleines Büchlein, das er auf jeder Weide aus seiner Bauchtasche zieht, notiert er die Zahl der Tiere.

    Sein Blick ist geschult für die wiederkäuenden Vierbeiner. >, sagt er. Hebt die eine ein Bein an beim Gehen oder lässt eine andere den Kopf hängen - Herbert Fink entgeht nichts. Rund vier Stunden ist der Vater von vier Kindern jeden Tag unterwegs, teils zu Fuß, teils mit dem Traktor. Die Weideflächen haben insgesamt eine Größe von rund 250 Hektar. Sein jüngster Sohn Michael sowie der Nachbarsbub Simon begleiten ihn in diesem Sommer dabei meistens.

    Schon als Bub auf der Alp

    Auch Fink selbst war schon als kleiner Bub mit seinem Vater das erste Mal auf der Alp. Heuer ist es das 40ste Mal. Die warmen Monate anders zu verbringen, kann er sich nicht vorstellen.

    >, erzählt er.

    So etwas wie Urlaub oder ein Wochenende kennt er im Sommer nicht. >, sagt er. Umgeben ist er hier oben nur von dem Geräusch der Kuhschellen, manchmal rauscht der Wind durch die Bäume oder plätschert Wasser irgendwo hinunter. >, sagt er. An schönen Tagen setzt er sich dann auch manchmal auf die höchst gelegene Weide auf rund 1500 Meter und blickt hinunter ins Tal. >, scherzt er. So schön sein Arbeitsplatz hier oben auch ist, anstrengend ist die Arbeit dennoch.

    Im Frühjahr, schon vier Wochen bevor das Vieh auf die Alpen getrieben wird, trägt Fink die Pfähle hoch auf die Weiden und zieht Zäune, insgesamt mit einer Länge von rund 30 Kilometern.

    Jeden Tag schaut er nicht nur nach den Tieren, sondern kontrolliert auch Zäune und Wasserstellen. Jetzt wo sich der Alpsommer langsam dem Ende neigt, werden die ersten Zäune auf den höher gelegenen Weiden schon wieder abgebaut.

    Wenn Herbert Fink dann gegen Mittag sein kleines Büchlein das letzte Mal für diesen Tag zuklappt, ist er erleichtert. >, sagt er. Wie wichtig es ist, wirklich jeden Tag bei >, wie Fink seine Rinder nennt, nach dem Rechten zu schauen, hat sich erst vor ein paar Tagen gezeigt.

    >, erzählt Fink. Wäre er etwas später gekommen, wäre das Tier verendet. Nun steht es im Stall der Unterlauchalpe und wird von dem 49-Jährigen aufgepäppelt.

    Sind die Tiere versorgt, geht die Arbeit für Herbert Fink weiter. >, zählt er ein paar seiner Tätigkeiten auf, die meist am Nachmittag anstehen.

    Ein Monat, nachdem das Vieh schon längst wieder bei den 13 Bauern in Tal im Stall steht, macht Fink dann die Hütte winterfest, packt seine Tiere - ein paar Milchkühe, drei Ziegen, Hund und Katze - ein und zieht mit seiner Familie für den Winter hinunter ins Tal. Meist ein wenig wehmütig. > Archiv-Artikel von 2011

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