"UA", "UAL" oder doch "MN": Die Debatte um das "richtige" Kennzeichen wurde schon einmal intensiv geführt. Im Jahr 1978 entschied sich der damalige Kreistag mit Landrat Dr. Hermann Haisch nach hitziger Diskussion für "MN" als Kennzeichen und damit gegen "UA". Haisch hielt "UA" für nicht werbewirksam. Er schlug stattdessen einen zusätzlichen Aufkleber "Allgäu" vor. Nachdem Landrat Hans-Joachim Weirather die Diskussion nun erneut aufgerollt hat, wollte die MZ von ihren Lesern wissen, welche Buchstabenkombination sie künftig auf dem Autokennzeichen lesen wollen. Klar wird: Die Ansichten gehen auseinander. Im Folgenden ein Auszug der zahlreichen Zuschriften.
Der ehemalige Vizelandrat Reinald Scheule aus Ottobeuren war im Jahr 1978 einer von jenen Kreisräten, die gegen "MN" gestimmt haben. Noch heute erinnert er sich gut an die Debatte. "Leider war damals nicht Logik gefragt", schreibt er an die MZ. Sein Wunsch sei es, dass dieses Mal "die Vernunft siegt". Er glaubt, dass ein "UA" am Kennzeichen "auch für auswärtige Gäste eine bessere Orientierung" wäre. Zudem könnte jedes Fahrzeug zu einem Werbeträger für das Allgäu werden.
Alfons Jelitto aus Ollarzried bei Ottobeuren war damals nach eigenen Angaben "schon sehr erstaunt über die Kennzeichnung MN" gewesen. Auch er findet, dass "UA" logischer gewesen wäre. "Darum bin ich heute umso mehr von Landrat Weirather überrascht", dass er das Thema Kfz-Kennzeichen zur Sprache bringt, schreibt er.
Gebhard Bader aus Bad Grönenbach sei mit seinem Wohnmobil "in fast allen Ländern Europas unterwegs" gewesen. Dabei habe er oft eine Erklärung für sein "MN"-Kennzeichen abgeben müssen. "Mindelheim war niemandem ein Begriff", schreibt er. Anders sei dies gewesen, wenn er das Allgäu oder Unterallgäu erwähnte. Sein Wunsch sei "schon immer" ein "UA" oder ein "UAL" am Kennzeichen gewesen.
Ähnlich sieht das Norbert Petermann aus Buxheim: "Vor gefühlten Jahrzehnten waren wir schon unglücklich, das Kennzeichen MN aufs Auge, respektive aufs Auto, gedrückt zu bekommen. Insbesondere, nachdem unsere südlichen Nachbarn mit OA und OAL ihr Wunschkennzeichen erhalten hatten", schreibt er. Daher freue er sich über eine mögliche neue Initiative, ein "UA"-Kennzeichen einzuführen.
"Wir würden unsere Fahrzeuge sofort ummelden"
"Da es längst die Autokennzeichen OA und OAL gibt", ist es auch für Karin Wolfgram aus Babenhausen "eher überfällig, das Autokennzeichen UA endlich aus der Taufe zu heben". Dem können Simone Zehnpfennig-Wörle und Berthold Wörle aus Kronburg nur zustimmen. "Mein Mann und ich würden unsere Fahrzeuge sofort ummelden."
"Wenn schon ein anderes Kennzeichen - dann gleich richtig", findet Walli Wagner. Bei Reisen durch Deutschland habe sie immer wieder die Erfahrung gemacht, dass die Leute über das Kennzeichen MN für Unterallgäu erstaunt gewesen seien. "Auch uns geht es immer wieder so, dass wir raten müssen, wenn ein Kennzeichen unterwegs ist, dass wir keiner Stadt oder Gegend zuordnen können."
Karl-Josef Mewaldt aus Buxheim "muss zugeben", dass ihn wenig mit Mindelheim verbinde. Bei "UA" oder "UAL" lese er aber sofort - bedingt durch seine lange Dienstzeit in der Bundeswehr - "Unteroffizieranwärter" und "Unteroffizieranwärterlehrgang". "Lassen wirs beim indifferenten MN, schreibt er.
Sven Schenk aus Memmingerberg wehrt sich "entschieden gegen eine Neugestaltung des Kennzeichens". In der ganzen Diskussion sei "doch klar wiederzuerkennen, dass irgendjemand wieder den Steuerzahlern das Geld aus der Tasche ziehen will". Anton Glissmann aus Buxheim fragt sich, ob "es keine wichtigeren Themen" gibt als die Diskussion um neue Kennzeichen. Letztlich würden die Bürger mit einer solchen Änderung zur Kasse gebeten, glaubt auch er. Er moniert zudem, dass zusätzlich "Steuergelder für Umfragen verschwendet" werden sollen.
Viele MZ-Leser sind der Meinung, dass sich ein "UA" an ihrem Kennzeichen gut machen würde. Einige wollen jedoch lieber am bisherigen "MN" festhalten. Fotomontage: Schaupp