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Tuffsteine aus der Lourdes-Grotte

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Tuffsteine aus der Lourdes-Grotte

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    Kapellenverein feiert '100 Jahre Dorfkapelle Mellatz' am 15. August Mellatz (ado). Vor 100 Jahren wude die Kapelle in Mellatz feierlich eingeweiht. Anlass genug für den vor 35 Jahren gegründeten Kapellenverein unter dem Vorsitzenden Karl Rick, ein großes Jubiläumsfest zu feiern, ganztags, am Freitag, 15. August, dem Fest Mariä Himmelfahrt. Über die lebhafte Geschichte des Kirchleins gibt uns der Opfenbacher Heimatforscher Eugen Kleiner in seiner Chronik Auskunft.

    In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lebten in Mellatz Nr. 28 die Eheleute Josef und Anna Karg (Hausname Hensler) als angesehene und wohlhabende Bauersleute mit 5 Kindern - Julian (gest. 1901), Peter-Paul, Maria-Agathe, Anna und Josefa, die alle ledig blieben. Die Geschwister Josefa und Anna Karg pilgerten öfters nach Lourdes und La Salette. Etwa 1898 kaufte Josefa Karg in Lourdes eine große Lourdes-Muttergottes und von da an reifte der Entschluss der Geschwister Karg, in Mellatz eine Kapelle mit Lourdesgrotte zu bauen. Mit der Planung und Durchführung des Baues wurde Baumeister Foigele aus Opfenbach beauftragt und so wurde in den Jahren 1901 bis 1903 die Kapelle errichtet. Die Tuffsteine für die geplante Grotte ließen die Geschwister Karg aus der Region um Marseille kommen. Am 5. August 1903 wurde die Kapelle dann durch den damaligen Ortspfarrer Benedikt Frommknecht feierlich eingeweiht. Nach einem tragischen Unfall der Geschwister Peter-Paul und Maria-Agatha entschlossen sich die Geschwister Anna und Josefa Karg das bäuerliche Anwesen im Jahre 1915 zu verkaufen. Das Anwesen wurde in den kommenden Jahren von verschiedenen Besitzern erworben, erst von Monsignore Papst aus Heimenkirch, dann von den Patres 'Vom kostbaren Blut' unter Leitung von Pater Ahr. Pater Ahr war sehr beliebt und ein großer Marienverehrer. Viele Bürger aus Nah und Fern besuchten die Gottesdienste und Maiandachten. Im April 1928 gab es dann den letzten Besitzwechsel. Neue Besitzer wurden die Patres 'Söhne des hl. Herzen Jesu' - die heutigen Comboni Missionare - unter damaliger Leitung des H. H. Generalobere der Kongregation, Pater Johann Deisenbeck. Von nun an wurde täglich eine hl. Messe in der Kapelle gefeiert und im Kloster junge Leute zum Priester ausgebildet. In den 30er Jahren erfolgte dann der Anbau der Sakristei und der Bau der Empore. Im Laufe der Jahre wurde das Kloster samt Kapelle jedoch zu klein und so entschloss sich Pater Deisenbeck zu einem Gütertausch mit dem Anwesen Fritz Jarde auf der Mellatzer Höhe. An dem Hang mit Blick auf Mellatz wurde 1958 ein Missionshaus mit großer Kapelle errichtet und der Umzug dorthin erfolgte Ende 1959. Da die Patres die Kapelle in Mellatz nicht mehr benötigten, übereigneten sie die Lourdes-Kapelle im Jahre 1958 per Schenkungsurkunde den Mellatzer Dorfbewohnern. So wurde im Jahre 1968 der Kapellenverein unter Vorstand von Fritz Jarde gegründet. Die Eintragung ins Vereinsregister erfolgte im Jahre 1972. An den Folgen eines Unfalls verstarb Jarde im Jahre 1974. Von da an wurde der Verein von Jakob Hermann als Vorsitzender weiter geführt. Nach 28 Jahren aktiver Arbeit verabschiedete sich Hermann im Jahre 2002 aus der Vorstandschaft. Als neuer Vorsitzender wurde Karl Rick gewählt, der sich mit Tat und Kraft für die Belange des Vereins und die Erhaltung der Kapelle einsetzt, unterstützt von ehrenamtlichen Helfern. Der Kapellenverein zählt 133 Mitglieder. In der Kapelle findet wöchentlich ein Rosenkranz und einmal im Monat ein Gottesdienst statt. Im Marienmonat Mai findet wöchentlich (außer bei Gottesdienst) eine Maiandacht statt, die von Bewohnern des Dorfes abgehalten wird. In den vergangenen 35 Jahren, seit Übereignung der Kapelle, wurde viel in die Erhaltung und Renovierung investiert. Dies geschah teils durch Mitgliedsbeiträge und Eigenarbeit, die größten Investitionen konnten jedoch nur dank Spenden durchgeführt werden.

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