Kempten(mic). - Im letzten Jahr musste der Immobilienmarkt in allen Kategorien Preisrückgänge verkraften - das hat der Ring Deutscher Makler (RDM) im Herbstmarktbericht 2003 vermeldet. Ein Preisvergleich zeigt: Diese Tendenz trifft auch fürs Allgäu zu. Die Abschläge im Vergleich zum Frühjahr sind jedoch relativ gering. Trotzdem halten sich die Käufer zurück. Am teuersten wohnen im Allgäu die Oberstdorfer. Mit einem Quadratmeterpreis von 423 Euro gehört die Oberallgäuer Gemeinde zu einem bayerischen Ort mit hohem Preisniveau. Der Wohnwert für ein Einfamilienhaus im reinen Wohngebiet mit zwei Vollgeschossen, Garage und einer Wohnfläche von 125 Quadratmetern (mittlerer Wohnwert) liegt bei 387500 Euro. Im Frühjahr hatte der RDM noch 390000 Euro vermeldet.
Die Preisfeststellungen stammen von den RDM-Marktberichterstattern, das heißt, Maklern, Bauträgern, Hausverwaltern und Sachverständigen aus der jeweiligen Region. Billiger im Vergleich zu Oberstdorf wohnt es sich in Kempten. Der Mittlere Wohnwert für ein Einfamilienhaus betrug hier im Herbst 259000 Euro. Im Frühjahr waren es noch rund 270000 Euro. Anders sieht aus in Hof, einer Stadt mit einer vergleichbaren Einwohnerzahl zu Kempten: In der oberfränkischen Stadt an der Grenze zur ehemaligen DDR liegt der Wohnwert für ein Einfamilienhaus bei nur 160000 Euro. Obwohl Einfamilienhäuser mit mittlerem Wohnwert in Bayern zur Zeit um rund 1,8 Prozent günstiger angeboten werden, als noch vor einem Jahr, halten sich die Käufer laut RDM-Bericht zurück. Als Gründe nennen Marktforscher die anhaltende Konjunkturschwäche, fehlende Impulse auf dem Arbeitsmarkt und die allgemeine politische und wirtschaftliche Lage. Durch eine extreme Unsicherheit bezüglich der Marktentwicklung traue sich kaum ein Privatinvestor, große Investitionen mit Fremdfinanzierung zu tätigen. Eine Prognose, wie sich der Immobilienmarkt weiterentwickeln wird, ist laut RDM-Bericht nicht möglich. Mehr denn je warte die Immobilienbranche auf verlässliche Rahmendaten und Bedingungen seitens der Politik.