In sechs Ortsteilen der Marktgemeinde Scheidegg wird ab heute das Trinkwasser gechlort. Betroffen sind Scheffau, Lindenau, Häuslings, Häuslingsmühle, Haslach und Denzenmühle. Durchgeführt wird die Maßnahme vom Wasserwerk Scheidegg in Absprache mit dem Gesundheitsamt Lindau, um einer möglichen Verunreinigung im Trinkwasser vorzubeugen.
Auslöser war laut Christine Münzberg vom Landratsamt Lindau eine Routineuntersuchung am Trinkwasserbehälter in Lindenau. Dabei wurde ein Leck im Lüftungssystem festgestellt, durch das (möglicherweise verunreinigtes) Oberflächenwasser in den Behälter eindringen kann. Im Behälter selbst befinden sich zwei Kammern, eine äußere und eine innere. Wie Münzberg erklärt, sind in der inneren Kammer coliforme Keime entdeckt werden. Diese Bakterien selbst seien zwar nicht gesundheitsschädlich, aber ein Indikator dafür, dass möglicherweise schädliche Keime ins Wasser geraten sind. Daraufhin ist die betroffene innere Kammer außer Betrieb gesetzt worden, sagt Münzberg. Was das bis dahin getrunkene Wasser angeht, müsse sich die Bevölkerung keine Sorgen machen. "Es ist nicht davon auszugehen, dass Krankheitserreger in einem gesundheitsschädlichen Ausmaß konsumiert worden sind", sagt sie.
Weil es für die sechs Ortsteile keine alternative Wasserversorgung gibt, werden diese weiterhin durch den äußeren Behälter versorgt. Und das Wasser darin wird bis auf weiteres gechlort. Dadurch sei sichergestellt, dass die Verbraucher mit "hygienisch einwandfreiem Trinkwasser" versorgt werden. Der Chlorgehalt sei sehr gering (maximal 0,1 Milligramm pro Liter). Diese Konzentration entspreche der Trinkwasserverordnung und sei nicht gesundheitsschädlich.
Weitere Wasserproben werden derzeit im Labor untersucht.