Boos (ep). - Pfarrer Sebastian Kneipp, der zwei Jahre lang - von 1854 bis 1856 - als Kaplan in Boos wirkte und hier seine ersten Heilerfolge hatte, wird in der Gemeinde besonders verehrt. So trägt eine Straße seinen Namen und vor einigen Jahren wurde zwischen Rathaus und Kirche ein Kneipp-Brunnen mit einem Denkmal errichtet. Nun soll nach dem Willen des Gemeinderates eine Kneipp-Tretanlage entstehen. Der Wunsch nach einer solchen Anlage ist nicht neu. Seit Jahren steht die Errichtung auf der Liste der geplanten Baumaßnahmen, doch andere Maßnahmen hatten Vorrang und so blieb es vorerst beim Wunsch. Nun aber soll dieser Wunsch Wirklichkeit werden. Bei einer Informationsfahrt besuchte der Gemeinderat die Gemeinden Schwaighausen, Stetten und Egg und besichtigte deren Tretanlagen, wobei es mit Gemeindevertretern zu einem Erfahrungsaustausch kam. Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung wurden nun Nägel mit Köpfen gemacht und der Bau beschlossen. Nach Abwägung verschiedener Standortmöglichkeiten entschieden sich die Räte für den Waldrand, biete dieser doch die optimalen Voraussetzungen. Er liefert genügend Quellwasser und auch ein Ablaufgraben ist vorhanden. Zudem verläuft am Waldrand entlang ein vor vielen Jahren von freiwilligen Helfern angelegter Spazierweg, von dem aus man das ganze Illertal überblicken kann.
Flussbausteine anstatt Beton Der Platz um die Anlage ist im Schatten gelegen und könnte eine Oase der Stille und Erholung werden. Der Errichtung durch den gemeindliche Bauhof, der nach den Wünschen von Bürgermeister Hans-Jürgen Neumann von freiwilligen Helfern unterstützt werden soll, steht so nichts mehr im Wege. Sie wird finanziell keine großen Probleme aufwerfen, zumal der Arbeitskreis 'Weihnachtsmarkt' aus dem Reinerlös des letztjährigen Marktes mit 1550 Euro einen Grundstein geschaffen hat. Man will die Anlage der Natur angleichen. So soll nicht betoniert, sondern Flussbausteine verwendet werden.