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Traumwelt unterm Dach des Wildpoldsrieder Dorfmuseums

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Traumwelt unterm Dach des Wildpoldsrieder Dorfmuseums

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    Wildpoldsried (hä). - Noch immer steht die Zukunft der insolventen Firma Bodo Hennig aus Wildpoldsried in den Sternen (wir berichteten). Im Dorfmuseum präsentiert sich die Geschichte des bekannten Puppenmöbel-Herstellers dagegen unbeeindruckt von wirtschaftlichen Turbulenzen: Dort wurde vor kurzem eine eigene Abteilung eingerichtet, die die kreative Spielzeugwelt von Firmengründer Bodo Hennig eindrucksvoll dokumentiert. Das Museumsteam unter Regie von Sabine Schuster hat die Spielzeug- und Sammlerwelt im Dachboden des 'Gschwend-Hofs' zu einer 'Miniatur-Traumwelt' arrangiert. Die Exponate stammen direkt von der Firma Hennig, aber auch von Privatpersonen. Tatkräftige Hilfe beim Aufbau leisteten Heidi und Erich Huber, ehemalige Angestellte des Puppenmöbel-Herstellers. Zitat Es freut mich sehr, dass die Erinnerung an mein Lebenswerk in Wildpoldsried erhalten bleibt.} Puppenmöbel-Hersteller Bodo Hennig 50 Jahre Firmengschichte werden im Gschwend-Hof liebevoll vorgestellt, die komplette Entwicklung der Puppenstuben und Möbel zwischen Nachkriegszeit und Moderne ist zu bestaunen. Wobei die neuesten Expüonate aus tausenden computergefertigten Einzelteilen bestehen, die von den Mitarbeitern geschickt zusammengefügt wurden. Waren die einzelnen Stücke anfangs nicht funktionsfähig, so sind die neueren Modelle voll dem Original angepasst.

    Zudem haben immer mehr Computer-Chips Einzug gehalten: Die Stereoanlage lässt Musik ertönen, am Herd flackert das Feuer. Und selbst kleinste Türchen und Schubladen lassen sich öffnen. Firmengründer Bodo Hennig hatte 1950 in Dietmannsried mit der Produktion von hölzernen Käseschachteln begonnen. 1953 folgte der Umzug in ein leeres Werkstattgebäude in Wildpoldsried. 'Für 28000 Mark konnte ich das Haus erwerben - damals eine stattliche Summe, die ich nicht hatte', erinnert sich der Drechslermeister und Spielzeugmacher aus dem Erzgebirge. 'Aber der Abnehmer der Käsekisten lieh mir einen Teil des Geldes.' Bald besann sich Hennig auf sein eigentliches Metier: Die Fertigung von Puppenmöbeln und Accessoires. 1960 wurde ein Neubau auf dem Badenberg bezogen, dem nach mehrmaliger Erweiterung 1997 der letzte Umzug in ein hochmodernes Gebäude im Gewerbegebiet Am Riedbach folgte. Die Gemeinde hatte das Gebiet eigens für die Firma ausgewiesen, um die damals 180 Arbeitsplätze zu erhalten. Im Juli 2002 dann der Schlag für die Mitarbeiter: Insolvenzantrag. Ob die Firma fortbestehen wird, ist nach wie vor offen. Wie auch immer: Die kreativen Erzeugnisse von Bodo Hennig (75) sind in Wildpoldsried auf Dauer gesichert.

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