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Traumnoten fürmärchenhafte Torten

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Traumnoten fürmärchenhafte Torten

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    Oberstdorf (sme). Sie sind Freundinnen und Kolleginnen: Friederike Bowen aus Oberstdorf und Miriam Ehrhardt aus Sonthofen sind frischgebackene Konditorinnen und haben in diesen Tagen ihre Gesellenprüfung mit der Note 2 abgelegt. Beide Absolventinnen waren unter den besten Drei. Ab Oktober werden sie gemeinsam in Stuttgart die Meisterschule besuchen.

    Eine Formtorte zum Thema Märchen, eine spanische Vanilletorte, Nussmakronen, Nougatpralinen, lustige Marzipanfiguren und Käsegebäck waren nur ein paar der Aufgaben, denen sich Friederike und Miriam in der praktischen Gesellenprüfung in Kempten stellen mussten. Für die Märchentorte hatte sich Miriam die Meerjungfrau Arielle, Friederike Schneewittchen ausgesucht. Ihre praktische Prüfung meisterten die beiden mit der Note 2, genauso wie die theoretische Prüfung eine Woche zuvor. Wobei Miriam Ehrhardt im Praxisteil sogar von der Jury die höchste Punktzahl bei den diesjährigen Gesellenprüfungen im Konditorenhandwerk im Allgäu bekam. Ausgebildet wurden Miriam Ehrhardt und Friederike Bowen in zwei Traditionsunternehmen in Oberstdorf. Miriam absolvierte ihre Lehrzeit im Conditorei-Café Gerlach. Das Café in der Metzgerstraße wurde vor 32 Jahren von Konditormeister Fritz Gerlach eröffnet und seitdem wird im Hause Gerlach größter Wert auf die Ausbildung junger Fachkräfte gelegt. Vor gut zwei Jahren hat Fritz Gerlach den Betrieb an seinen Sohn Peter weitergegeben. Meister im Betrieb und damit auch Ausbilder für Miriam ist Jürgen Schneider. Friederike Bowen hat sich für ihre Ausbildung Conditorei-Café Knaus in der Weststraße ausgesucht, ein Café, das bereits sein 100-jähriges Bestehen gefeiert hat. Für Konditormeister Franz Ogger und seine Frau Petra, die den Fachbetrieb seit nunmehr 30 Jahren führen, ist die Lehrlingsausbildung eine Selbstverständlichkeit. Bis zu vier Auszubildende sind meistens in Backstube und Verkauf beschäftigt. Die Lehrjahre seien schnell vorbeigegangen, meinen die beiden frischgebackenen Konditorinnen. Nach Prüfungsstress und Freisprechungsfeier hat Friederike erst einmal richtig Urlaub gemacht und Miriam hat einen Job in einer Bäckerei übernommen, um die Zeit bis Oktober zu überbrücken. Denn dann beginnt für die beiden bereits der Umzug zur Meisterschule nach Stuttgart. Ein halbes Jahr werden Miriam und Friederike dort acht Stunden am Tag zur Schule gehen und sich auf die Meisterprüfung vorbereiten. Nach einer Änderung der Handwerksordnung ist die Zulassung zur Meisterprüfung schon nach der Gesellenprüfung möglich. Sorgen um ihr berufliches Weiterkommen machen sich die beiden überhaupt nicht. Beim Konditorhandwerk geht es um echte Handarbeit. Und echte Handarbeit kann nun mal nicht von Maschinen übernommen werden. Pläne für die Zukunft haben die beiden auch schon. Miriam könnte sich vorstellen, auf einem Kreuzfahrtschiff oder dem Traumschiff zu arbeiten, um als Konditormeisterin mehr von der Welt zu sehen, Friederike dagegen zieht es mehr nach Amerika. Sie möchte zunächst zur Familie ihres Vaters nach South Carolina ziehen, sich dort selbständig machen und die deutsche Konditorenkunst in die USA exportieren.

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