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Trainieren Fußballer bald auf Kunstrasen?

Waltenhofen

Trainieren Fußballer bald auf Kunstrasen?

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    Trainieren Fußballer bald auf Kunstrasen?
    Trainieren Fußballer bald auf Kunstrasen? Foto: beckmann

    Rappelvoll wars im Gemeinderat Waltenhofen am Mittwoch. Vor allem junge Fußballer verfolgten die Sitzung interessiert und zeigten sich am Ende erleichtert: Mit 11:9 Stimmen hatte das Gremium zwar knapp, aber immerhin für den Umbau des Sand-Hartplatzes hinter der Mehrzweckhalle zum Kunstrasenplatz votiert.

    l Die Ausgangssituation: Sportbeauftragter Christian Kühnel hatte seine Gemeinderatskollegen vor der Abstimmung auf ein Treffen der Sportvereine hingewiesen: "Alle Fußballabteilungen im Gemeindegebiet stehen zu diesem Projekt." Schon seit 15 Jahren würden die Sportler darauf hoffen, dass der schlecht bespielbare Hartplatz in Waltenhofen umgebaut werde. Jetzt sei es Zeit, den dringenden Wunsch endlich in die Tat umzusetzen.

    l Gegenargumente: Die sieben CSU-Gemeinderäte (und zwei Grüne-Gemeinderäte) votierten gegen den Umbau, vor allem aus finanziellen Gründen.

    So führte Alfons Stöberls (CSU) beispielsweise den Schuldenstand der Gemeinde, der 2009 voraussichtlich auf über vier Millionen Euro steigt, ins Feld und sagte: "Zum jetzigen Zeitpunkt wäre eine Realisierung unverantwortlich." Auch aus ökologischen Gründen lehnte Stefan Sommer (CSU) den Umbau ab. Der Kunstrasen müsste seines Wissens nach "alle 15 bis 20 Jahre erneuert und der alte Belag als Sondermüll teuer entsorgt werden". Nessler (Die Grünen) regte an, "das Anspruchsdenken herunterzuschrauben".

    l Argumente für den Umbau: "Jetzt oder nie" sagte dagegen Heinz Möschel von den Grünen. Susanne Heckelsmiller (Wir für Waltenhofen) wies darauf hin, dass auch jeder Straßenbau Sanierungskosten nach sich ziehe. Michael Baldauf (Freie Wähler) betonte, dass ein Kunstrasenplatz fast ganzjährig bespielbar, deshalb wichtig für die Fußballer sei.

    Und schließlich brach Bürgermeister Eckhard Harscher eine Lanze für den Umbau, den der TV Waltenhofen offiziell in die Wege leiten soll, um Fördergelder vom Landessportverband zu bekommen. Er sagte: "Diese Investition ist für unsere Jugend gut angelegt." Otto Hörmann (Freie Wähler): "Wenn das, wie im Haushaltsplan vorgesehen, finanziell machbar ist, sollten wir das Projekt starten."

    l Die Kosten: 250 000 Euro werden im aktuellen Haushalt für den Umbau des Hartplatzes eingestellt. 50000 Euro sollen 2010 folgen.

    l Kommentare zur Entscheidung:

    Sportler wie Christoph Stadelmann und Marco Heider (ASV Hegge) sind überzeugt: "Wir Fußballvereine brauchen den Kunstrasenplatz unbedingt." Manfred Dorn (Vorsitzender TV Waltenhofen): "Ich bin enttäuscht, dass kein CSU-Gemeinderat für den Kunstrasenplatz votiert hat." Peter Bayer (Fußball-Jugendleiter beim TVW): "Wir haben 500 Fußballer in der Gemeinde und so gut wie keinen Leichtathleten. Dennoch votierte das Gremium 2008 einstimmig für die teure Sanierung der 400-Meter-Bahn und bei 250 000 Euro für die Fußballer wird herumgemäkelt."

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