Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Trainer-Wechsel-Dich

Allgäu

Trainer-Wechsel-Dich

    • |
    • |

    Zehn Clubs mit neuem Übungsleiter ­ Favoriten sind Bad Wörishofen und Oberegg Kempten (ts). Der Job ist hart. Meist beginnt er voller Euphorie und Schulterklopfen und endet mit einem einsamen Abgang. Sarkasten sprechen in solchen Fällen vom Tontauben-Effekt: Erst hochgejubelt, dann abgeknallt. Ganz so dramatisch ist es sicher nicht. Fakt ist aber: Fußball-Trainer sind Gäste auf Zeit. Vor allem in der Kreisliga-Mitte. Zehn von 15 Mannschaften haben sich, teils nach nur einer Spielzeit, von ihrem bisherigen Übungsleiter getrennt.

    Ihr Glück, dass man neue Trainer offenbar leichter findet als einen Parkplatz in der Innenstadt. 'Wenn`s gut läuft, macht die Arbeit sehr viel Spaß', erklärt Reiner Lesczynski vom FC Bad Wörishofen stellvertretend für seine Trainer-Kollegen. Wenn es nach dem Urteil der anderen Teams geht, dürfte er diese Saison mit Dauergrinsen das Geschehen auf dem Spielfeld verfolgen: Neun Mannschaften bezeichnen die Wörishofener Kicker als Meisterschaftsfavorit. Auch der Trainer gibt nach einem fünften Platz in der vergangenen Saison erneut als Saisonziel an: 'Meisterschaft bzw. Aufstieg.' Mit gutem Grund. Ein Blick auf die Liste der Neuzugänge genügt: Ives Schlegel, Tobias Hunner, Erik Markert kommen vom Landesligisten TSV Mindelheim, Mario Jilka ist vom Bayernligisten Schwaben Augsburg zurückgekehrt. Alle vier waren bei ihren Vereinen in der vergangenen Saison 'mehr oder weniger Stammspieler', wie Lesczynski formuliert, und daran dürfte sich in Wörishofen nichts ändern. Vorausgesetzt die vier Neuen im Alter zwischen 22 und 26 Jahren gliedern sich schnell in die Mannschaft ein.

    Aber davon ist Trainer Lesczynski überzeugt: 'Das Schöne ist, dass sich zur Zeit alle Spieler voll reinhängen. Ich hoffe, ich kann alle bis zum Schluss bei Laune halten. Auch wenn nicht jeder spielen kann.' Bei Laune halten? Klingt nach Unterhaltungskünstler. Lesczynski: 'Heutzutage muss ein Trainer in den unteren Klassen sehr darauf achten, ob er bei der Mannschaft noch ankommt. Wenn keine neuen Spieler anfangen, ist in der Regel nach drei bis vier Jahren Schluss. Da lässt die Motivation stark nach.' Demnach müsste Lesczynski spätestens in zwei Jahren seine Wörishofener Wirkungsstätte verlassen. Doch so weit denkt er momentan nicht. Wer weiß schon, wie lange sich Bad Wörishofen noch in einer 'unteren Klasse' aufhält? 'Das Durchschnittsalter der Spieler liegt zwischen 23 und 24 Jahren. Wir können hier etwas aufbauen.'

    Als schärfster Konkurrent im Kampf um den Aufstieg gilt der SV Oberegg, dem immerhin gleich vier Mannschaften die Meisterschaft zutrauen. Zumal Uli Korb, der neue Trainer des SVO, keinen einzigen Abgang verzeichnet. Zum Vergleich: Vereine wie FC Viktoria Buxheim und FC Buchloe verlieren gleich sechs Spieler. Doch die scheinen das locker wegzustecken: Buxheim begrüßte ein Dutzend Neuzugänge (acht davon aus der eigenen Jugend), die Buchloer sieben. Klar, dass bei soviel Veränderung auch die vielleicht wichtigste Position neu besetzt wurde. Thomas Meggle und Stojan Dodig heißen jetzt die Trainer in Buxheim und Buchloe. Zumindest für diese Saison.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden