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Trainer Fajfr erwartet ein klares Ja-Wort

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Trainer Fajfr erwartet ein klares Ja-Wort

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    Von unserem Mitarbeiter Tobias Schuhwerk, Oberstdorf - Sie hatte mit vielem gerechnet. Aber dass ihr am Ende der deutschen Meisterschaft ein einsamer Gang durch das Eisoval beschieden sein würde, hätte noch vor wenigen Tagen die Vorstellungskraft von Susanne Stadlmüller überstiegen. Angetreten war die 18-jährige Gymnasiastin aus Oberstdorf, um ihren dritten Meistertitel zu holen. Abtreten musste sie als Fünfte und mit der für Eisprinzessinnen schmerzlichen Erkenntnis, vom Mittelpunkt des Geschehens an dessen Rand gedrängt worden zu sein: Als sie am Sonntag ins Stadion kam, um die Herren-Kür zu verfolgen, nahmen weder Fans noch Reporter Notiz von ihr. Sie schlich ganz nach oben auf die Tribüne. Allein. Mit reichlich Distanz zum Eis.

    Eine Woche Bedenkzeit Eine Woche Bedenkzeit hat ihr der neue Trainer Karel Fajfr verordnet. Dann will der 59-jährige Tscheche wissen, 'ob sie richtig weitermachen will oder nicht', wie er gegenüber unserer Zeitung erklärte. Der Auftritt von Susanne Stadlmüller in Oberstdorf war geprägt von Nervosität. Schon nach wenigen Sekunden verpatzte sie im Kurzprogramm die Kombination, weil ihr 'die Füße im Eis verhakten'. In der Kür stürzte sie zwei Mal nach einem dreifachen Lutz, als einzigen Dreifach-Sprung stand sie den Rittberger. Zum Vergleich: Siegerin Annette Dytrt (EV München) gelangen in der Kür drei 'Dreifache'. 'Was die Susi gezeigt hat, war einfach nur schlecht', urteilte ihr ehemaliger Trainer Michael Huth. Ganz frei von Emotionen ist der Wahl-Oberstdorfer dabei nicht: Vor drei Wochen hatte ihm Stadlmüller die Zusammenarbeit aufgekündigt und sich dem umstrittenen Trainer Karel Fajfr anvertraut. Seitdem ist die Stimmung zwischen Huth und seiner Ex- Athletin am Oberstdorfer Stützpunkt auf dem Gefrierpunkt: 'Wir grüßen uns nicht mehr', sagt Stadlmüller. Huths Einschätzung hat fachlich dennoch Gewicht. Silvio Smalun führte er immerhin zur deutschen Meisterschaft. 'Wäre Susi bei mir geblieben, hätte ich das Gleiche mit ihr erreichen können', lässt er wissen. Karel Fajfr stichelt dagegen, dass Stadlmüller - so wörtlich - 'fantastisch' gelaufen sei im Vergleich zu 'vorher', worunter er die Zeit bei Huth versteht.

    Noch intensiver arbeiten In Zukunft will Fajfr noch intensiver mit ihr arbeiten. 'Sie braucht mindestens drei Stunden Training pro Tag.' Dazu erwartet der in Stuttgart lebende Fajfr ein 'klares Ja-Wort' seines Schützlings. Höchstwahrscheinlich wird er es vernehmen. Stadlmüller gestern zur AZ: 'Ich möchte weitermachen. Und wenn, dann in Oberstdorf und mit Herrn Fajfr.' Nur an seiner Seite traut sie sich den Kraftakt zu, den es bedarf, um den Eindruck der Beobachter zu widerlegen: dass da ein talentiertes Sternchen verglüht, noch ehe es zum Star wurde. (siehe auch Seite Sport) Deutsche Meisterschaft in Oberstdorf

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