Der "Touristikverband Lindau-Westallgäu e.V." wird zum Jahresende aufgelöst. Seine Aufgaben übernimmt ein neu eingerichteter Fachbereich im Lindauer Landratsamt. Ziel der strategischen Neuausrichtung ist ein professionelles Tourismus-Managment.
War das Tourismusmarketing für die Gemeinden im Landkreis Lindau bislang vorwiegend von ehrenamtlicher Arbeit im Verein geprägt, so sollen diese Tätigkeiten "künftig auf eine professionelle Basis gestellt" werden, betonte Vorsitzender Thomas Eigstler, Bürgermeister von Wasserburg, bei der Mitgliederversammlung des "Touristikverbandes Lindau-Westallgäu" am Mittwoch in Lindau, die gleichzeitig auch die letzte sein sollte. Mit der Übertragung der bisherigen Aufgaben auf eine eigens eingerichtete Stelle im Landratsamt habe man eine "strategische Lösung" gefunden.
Der Bericht über das Tourismusjahr 2008 wurde vom Geschäftsführer des Verbandes, Eduard Stützle, vorgestellt. Demnach hat die Zahl der Gästeankünfte im Landkreis (ohne Stadt Lindau) mit rund 232.000 (plus 7,5 Prozent) einen neuen Höchststand erreicht. Gleichzeitig stieg die Zahl der Übernachtungen gegenüber 2007 um 6,1 Prozent auf knapp 1,3 Millionen. "Nur durch den überdurchschnittlichen Zuwachs an Gästeankünften ist es gelungen, bei den Übernachtungen ein ebenfalls positives Ergebnis zu erreichen", erläuterte Stützle. Demnach müsse auch künftig beim Marketing die "weiterhin rückläufige Tendenz bei der Aufenthaltsdauer der Gäste" berücksichtigt werden.
19 Mitglieder
Seit Gründung des Vereins im Mai 1991 hat Stützle als Mitarbeiter des Landratsamts neben seiner hauptamtlichen Tätigkeit die Aufgaben des Touristikverbandes koordiniert. Neben dem Landkreis zählten sämtliche Kreisgemeinden mit Ausnahme der Stadt Lindau zu den Mitgliedern.
Tobias Walch, Leiter der Abteilung Kommunales und Soziales im Landratsamt, präsentierte das Konzept für ein neues Tourismus-Management, das ab Februar 2010 ein eigener Fachbereich im Landratsamt sein wird. Dieser wird von einer neu eingestellten Vollzeitkraft betreut - es soll noch eine weitere Stelle dazukommen.
Im Zuge dieser Neuordnung soll die Tourismusregion Westallgäu/Bayerischer Bodensee in enger Zusammenarbeit mit den touristischen Dachmarken von Allgäu Marketing GmbH und Internationaler Bodensee Tourismus GmbH einerseits und dem lokalen Tourismus-Management der Kreisgemeinden andererseits vermarktet werden. Begleitet wird das neue Tourismus-Management von zwei Arbeitsgruppen (Westallgäu und Bodensee), die noch gebildet werden müssen.Operative Unterstützung soll die WBF (Westallgäu-Bayerischer Bodensee Fördergesellschaft mbH) leisten als Auftragnehmer von Dienstleistungen wie Prospekte etc.
Landrat Elmar Stegmann: "Damit haben wir ein tragfähiges Konzept auf die Beine gestellt."
Letzter Tagesordnungspunkt der letzten Mitgliederversammlung war die Beschlussfassung über die Auflösung des Touristikverbandes. Die Entscheidung fiel einstimmig. Demzufolge wird der Verein zum 31. Dezember 2009 liquidiert. Der Restbetrag in der Vereinskasse in Höhe von knapp 2000 Euro wird der neuen Organsiation als "Startkapital" zur Verfügung gestellt