Es ist die erste Außenstelle der Hochschule Kempten im Ostallgäu und hat das Potential, ein Leuchtturmprojekt für Füssen mit Strahlkraft für das Allgäu und darüber hinaus zu werden: das Wissenstransferzentrum "Innovative und Nachhaltige Tourismusentwicklung" (WTZ). Kürzlich wurde das Institut, welches im Ärztehaus Füssen untergebracht ist, von Vertretern aus Politik, der Hochschule Kempten sowie Füssen Tourismus und Marketing eingeweiht. Das gibt die Stadtverwaltung bekannt.
Erster Außenstandort der Hochschule Kempten im Ostallgäu
Das WTZ wird sich mit der Weiterentwicklung des Tourismus beschäftigen, das Bayerische Wissenschaftsministerium unterstützt das Institut mit einer Anschubfinanzierung. Bürgermeister Maximilian Eichstetter sagte: "Ich freue mich, dass Füssen der erste Außenstandort der Hochschule Kempten im Ostallgäu ist."
Themen: Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Elektromobilität
Das WTZ ist ein Institut der Hochschule für angewandte Wissenschaften Kempten, ist beim Forschungszentrum Allgäu angesiedelt und hat seinen Sitz in Füssen. Vier bis fünf Mitarbeiter werden sich mit anwendungsbezogenen Forschungs- und Entwicklungsvorhaben und dem Wissenstransfer beschäftigen; der Fokus liegt dabei auf der Weiterentwicklung des Allgäuer Tourismus und der angrenzenden Gebiete. Neben den Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung im Tourismus sollen fakultätsübergreifende interdisziplinäre Themen wie Elektromobilität, autonomes Fahren und Energie zusammen mit Partnern aus der Praxis bearbeitet werden.
"Ideales Labor für Fragen rund um den Lebens- und Urlaubsraum Allgäu"
Professor Dr. Bauer von der Hochschule Kempten, der das Institut gemeinsam mit Professor Dr. Guido Sommer leitet, sagte bei der Eröffnung: "Füssen ist eine Tourismus-Hochburg mit vielen Facetten und Herausforderungen, weshalb es für mich das ideale Labor für Fragen rund um den Lebens- und Urlaubsraum Allgäu darstellt." Und Bauers Kollege Sommer blickte bereits in die Zukunft: "Ganz konkret können wir die Bildung eines Think Tanks zum Thema Besucherlenkung ankündigen, wo Erkenntnisse aus zahlreichen Initiativen zusammenlaufen sollen."
Innovative Lösungen zur Besucherlenkung
Der Allgäuer Bundestagsabgeordnete Stephan Stracke (CSU) freute sich darüber, dass es der Region gelungen ist, das WTZ nach Füssen zu holen: "Das WTZ sprüht bereits voll neuer Ideen und Tatendrang. So bewirbt sich aktuell die Hochschule Kempten für das Programm 'KI-Leuchttürme' des Bundesumweltministeriums, um innovative Lösungen zur Besucherlenkung und zur Entlastung von touristischen Infrastrukturen zu entwickeln.“ Das sei genau der richtige Ansatz, den das Ostallgäu brauche. "Gerne unterstütze ich die Hochschule dabei, den Zuschlag für dieses Programm zu erhalten." Neben Stracke, Bauer und Sommer kamen zur Eröffnung auch, die Allgäuer Landtagsabgeordnete Angelika Schorer (CSU), die Landrätin Maria Rita Zinnecker (CSU), der Hochschulpräsident Prof. Dr. Wolfgang Hauke sowie Tourismusdirektor Stefan Fredlmeier und Bürgermeister Maximilian Eichstetter (CSU). Sie hatten sich sämtlich dafür stark gemacht, dass das Institut in Füssen entstehen kann.
Langfristig ohne finanzielle Unterstützung
Die Chance sahen sie in der Initiative Wissens- und Technologietransfer der Hochschulen Schwaben – und waren erfolgreich. Das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst unterstützt das Institut mit einer Anschubfinanzierung für fünf Jahre in Höhe von 2,7 Millionen Euro. Langfristig soll sich das Institut über Auftrags- und Forschungsprojekte mit Wirtschaftspartnern selbst finanzieren.
"Die richtigen Weichen stellen"
Die Allgäuer Landtagsabgeordnete Schorer freute sich, "dass das WTZ in den Nachtragshaushalt aufgenommen wurde und damit die Nachhaltigkeit im Tourismus gesteigert werden kann sowie der Qualitätstourismus gefördert wird." Zinnecker ergänzte: "Mit der wissenschaftlichen Unterstützung des WTZ können wir noch besser und nachhaltiger auf die Entwicklungen im Tourismus reagieren und so die richtigen Weichen stellen. Daher habe ich mich auch so stark für Füssen als WTZ-Standort eingesetzt." Voll des Lobs für das WTZ war schließlich auch Tourismusdirektor Fredlmeier: "Das WTZ ist prädestiniert, die unterschiedlichen Handlungsstränge auf den verschiedenen Ebenen - von der Bundesebene bis hinunter nach Füssen - miteinander zu verknüpfen und zu synchronisieren. Ziel muss es sein, mit und für Füssen innovative und gleichzeitig praxistaugliche Lösungen zu entwickeln, die auf andere Orte und Regionen mit ähnlichen Herausforderungen übertragbar sind."