Der Tourismus im Ostallgäu hat sich im vergangenen Jahr gut weiterentwickelt. Mit einer Destinationsstrategie soll in den nächsten Jahren die Vision für den Tourismus im gesamten Allgäu verwirklicht werden. Die neu eingeführte Königscard wird sehr gut angenommen. Das waren die wesentlichen Erkenntnisse aus der von Landrat Johann Fleschhut geleiteten Mitgliederversammlung des Tourismusverbandes Ostallgäu (TV OAL) in Irsee. Die gastgebende Gemeinde wurde dabei einstimmig als Mitglied aufgenommen.
Positive Tourismuszahlen
So viele Gäste wie nie zuvor (870175) kamen 2009 im Ostallgäu an. Die Zahl der Übernachtungen stieg ebenfalls leicht an, allerdings setzte sich der Trend zu einer kürzeren Verweildauer fort. Von der Entwicklung bei den Ankünften profitierten, so Wiebke Flaßhoff von der Geschäftsstelle des TV, gewerbliche Betriebe, Privatquartiere und Campingplätze. Die positiven Zahlen seien sicher auch auf die erfolgreichen Maßnahmen zur Vermarktung der Tourismusregion durch den Verband und die Allgäu Marketing GmbH zurückzuführen. Schwerpunktmäßig wurden Radeln und Wandern beworben. Besonders erfolgreich war die Internetwerbung. Dem Verband steht, so Geschäftsführer Bernd Trinkner, für 2010 in etwa das gleiche Budget für Maßnahmen zur Verfügung.
"Marke Allgäu" entwickeln
Die Weiterentwicklung und aktive Ausgestaltung der "Marke Allgäu" ist ein besonderes Anliegen von Landrat Fleschhut. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt für eine Destinationsstrategie auf Allgäu-Ebene. Da - wie eine Befragung vor zwei Jahren zeigte - viele Gäste unzufrieden seien, brauche man Veränderungen im Tourismus. Die damals gegründete Strategiekommission unter Leitung von Bernhard Joachim von Allgäu Marketing habe "außerordentlich fleißig" Visionen und Grundlagen für die Umsetzung entwickelt und somit Kompetenz und Vertrauen aufgebaut. Es sei richtig, das Allgäu gemeinsam zu einem international konkurrenzfähigen Urlaubsziel auszugestalten.
Einen Einblick in die Arbeit gab Joachim. So habe man sehr genau erkundet, welche Gäste man künftig verstärkt ansprechen wolle und festgelegt, wie man sich von an das Allgäu angrenzenden Mitbewerber-Regionen abheben wolle. Als wichtigste Geschäftsfelder seien Wandern, Gesundheit und Winter, aber auch Radeln und Städte/Kultur identifiziert worden. Joachim unterstrich, dass die Region Allgäu künftig mit einem einheitlichen Erscheinungsbild auftreten solle. Fleschhut forderte die Mitglieder auf, sich aktiv in das Projekt einzubringen.
KönigsCard gut angenommen
Martin Kumbrink von der KönigsCard Betriebs-GmbH berichtete vom Erfolg der im Dezember 2009 eingeführten "topmodernen Kundenkarte für die gesamte Region" (Allgäu/Tirol/Ammergauer Alpen). Die Karte biete 150 Leistungen aus den Bereichen Bergbahnen, Bäder, Museen, Freizeiteinrichtungen, Natur- und Familienerlebnisse sowie Sport- und Wanderveranstaltungen, sei ideal auch als "Schlechtwetterprogramm" und werde sehr gut angenommen. Für die eingehende Behandlung weiterer Punkte wie die Einführung des E-Bikes, Barrierefreiheit und Allgäuer Moorallianz blieb kaum noch Zeit.