Von silvia Reich-Recla|Waltenhofen/HeggeEine dunkle Rauchwolke steigt aus dem Fenster im ersten Stock eines Mehrfamilienhauses in Waltenhofen/Hegge. Sechs Feuerwehrwagen aus Hegge und Waltenhofen stehen in der Nestlestraße zum Löschen bereit. 'Ein Zimmerbrand mit Menschenrettung' ist uns gemeldet worden,' sagt Einsatzleiter Stefan Rigg.
Die Mieterin, deren zehnjähriger Sohn und ein weiteres Kind haben die verqualmte Wohnung aber bereits vor dem Eintreffen der Feuerwehr verlassen und befinden sich in Behandlung in einem Sanitätswagen, der vor dem Haus steht. Später werden sie sowie zwei Feuerwehrleute wegen Rauchvergiftung im Krankenhaus behandelt.
Die Feuerwehrler bergen letztendlich zwei Hamster in ihren Käfigen sowie eine schwarzweiß getigerte Katze unter dem Beifall der Anwohner, die vom Sirenenheulen und den Rauchschwaden am späten Samstagnachmittag zum Wohnungsbrand gelockt worden waren. 'Dass es letztendlich halb so schlimm ist, konnten wir vorher nicht wissen', erklärt Rigg den großen Aufmarsch von 50 Einsatzkräften.
Was war geschehen? Laut Rigg hatte die 44-jährige Mieterin einen Topf auf der heißen Herdplatte vergessen. Als sie den Qualm aus dem Topf bemerkte habe sie offensichtlich den Inhalt in der Spüle mit kaltem Wasser löschen wollen. 'Deshalb sind wohl Flammen hoch geschlagen und haben die Küchenmöbel verkohlt', mutmaßt der Einsatzleiter der Feuerwehr.
Zwei Feuerwehrler mit Atemschutzmasken haben die verkohlten Küchenmöbel und Töpfe aus dem Fenster ins Freie geworfen. 'Die Küche wird wohl renoviert werden müssen,' sagt Rigg. Die anderen Zimmer und auch die weiteren Mietwohnungen seien nicht in Mitleidenschaft gezogen worden.
Laut Polizei muss sich die Mieterin, obwohl sie selbst am schwersten verletzt wurde, auf eine Anzeige wegen fahrlässiger Köpferverletzung und Verstoß gegen die Verordnung zur Verhütung von Bränden gefasst machen.