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Tierschutz oder Wilderei?

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Tierschutz oder Wilderei?

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    Hopfen am See | dm | Zwei Dinge stellt Josef 'Sepp' Hartung klar. Erstens darf niemand einfach wilde Tiere aus seinem Jagdrevier mitnehmen. 'Das Aneignungsrecht hat der zuständige Revierpächter', erklärt er im Fachjargon. Zweitens schießen Jäger nicht einfach nach Belieben die Tiere in ihrem Revier.

    Das ist die Überleitung zum dritten Thema: Josef Hartung tut den Graugänsen am Hopfensee nichts an. Unter ihnen der berühmte Ganter Cleo (wir berichteten). 'Es ist eine Sauerei, was dem Cleo da passiert ist', regt er sich auf. 'Da fangen irgendwelche Leute eine Wildgans und nehmen sie mit und wissen nicht, dass man sie deshalb anzeigen kann', erklärt Hartung. Er ist aufgebracht. Er will nicht, dass Tiere aus seinem Gebiet entfernt oder sogar erschossen werden.

    'Das hat nichts mehr mit Tierschutz zu tun, wenn man dem Tier dann die Flügel stutzt, wie es Cleo nach seiner angeblichen Rettung passiert ist', regt er sich auf. Hartung kümmert sich regelmäßig um die Gänse. Sie halten sich gerne am Birnbaum unterhalb seines Gästehauses an der Hopfener Uferpromenade auf. Im Herbst dürfte er sie schießen. 'Aber ich habe mit der Gänsemutter Angelika Hofer eine Abmachung getroffen, dass ihnen nichts passiert', erzählt er - und wenn sie Hunger haben oder sich verletzen: Sepp Hartung kümmert sich drum.

    Es ist nicht so, dass Jäger immer alle Tiere sofort töten, denen es nicht gut geht, stellt er klar. 'Jäger haben die Aufgabe, Inzucht zu verhindern, Tiere von ihren Leiden zu erlösen, wenn es nicht anders geht, und die Population auf einer bestimmten Zahl zu halten', zählt er mit seinen Fingern auf.

    Wenn in Zukunft wieder Einheimische oder Gäste in Sorge um die Wildtiere in Hartungs Revier sind, wünscht er sich mehr Feingefühl. 'Man kann zuerst bei der Polizei oder beim Landratsamt nachfragen, wer richtig helfen kann. Die wissen das', erklärt der Jäger und Pferdezüchter. So werden die Tiere nicht unnötig 'gerettet' und die 'Retter' machen sich nicht strafbar.

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