Wenn es um Wasser und Fische geht, dann ist Thomas Graf in seinem Element: Kein Wunder also, dass der Gas- und Wasserinstallateur, der in seiner Freizeit angelt, seit Samstag der neue Memminger Fischerkönig ist.
Beim Fischertag, dem großen Memminger Heimatfest, stieg der 42-Jährige jedoch mit gemischten Gefühlen auf den Thron: Seinen Titel und seine 2000 Gramm schwere Königsforelle widmete > der kürzlich verstorbenen Nichte seiner Frau.
Trotz heftiger Regenfälle und Kälte > am Samstagmorgen um 8 Uhr 1160 Männer und Buben in den Stadtbach. Am Ufer verfolgten wie immer viele Tausend Besucher das Geschehen. Der Fischertag geht auf die jahrhundertealte Tradition zurück, den Bach einmal im Jahr zu säubern und auszufischen.
In diesem Jahr ging Graf der größte Fisch ins Netz: Wie der Beiname verrät, ist er der hundertste Memminger seit dem Jahr 1900, der den Titel Fischerkönig trägt. >, sagte der überglückliche Memminger nach seiner Krönung.
Angesichts des Todesfalls in seiner Familie wollte der 42-Jährige zunächst gar nicht am Fischertag teilnehmen, ließ sich dann jedoch von einem Freund überzeugen und fischte mit. Nach etwa 20 Minuten machte Graf, der zum insgesamt 26. Mal in den Bach juckte, dann den entscheidenden Fang.
Wie > seine Regentschaft antrat, erlebten am Samstagvormittag etwa 4000 Besucher beim Krönungsfrühschoppen in der Memminger Stadionhalle mit, darunter zahlreiche Ehrengäste und Freunde aus den Memminger Partnerstädten in Italien (Teramo) und Frankreich (Auch).
Uli Braun hört auf
Neben der Begrüßung des neuen Monarchen gab es auch einen Abschied: Der überregional bekannte und beliebte Memminger Heimatpfleger Uli Braun, der seit 1982 einen der spannendsten Momente des Fischertages, das Auswiegen der Regenbogenforellen auf dem Memminger Marktplatz, moderiert hat, gibt dieses Amt ab.
Ein Nachfolger steht noch nicht fest.