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Thomann hat sich für Hergatz entschieden

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Thomann hat sich für Hergatz entschieden

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    Hergatz | hip | Die Würfel sind gefallen. Die Lindauer Firma Thomann kommt mit Stahlgroßhandel und Sägezentrum nach Hergatz. Die Gemeinde Hergensweiler, die zusammen mit der Stadt Wangen eine Machbarkeitsstudie für ein interkommunales Gewerbegebiet in Rupolz erstellen lässt, hat somit das Nachsehen. Firmenchef Rolf Thomann hat dem Hergensweilerer Bürgermeister Georg Betz die Entscheidung telefonisch mitgeteilt.

    Thomann führte beim gestrigen Pressegespräch mit Seniorchef Sighard Thomann und dem Hergatzer Bürgermeister Uwe Giebl ?hauptsächlich Zeitgründe? an. Während für das Gewerbegebiet ?Hergatz B 12/B32? bereits der Aufstellungsbeschluss erfolgt ist, die Auflagen der Behörden für den Standort erfüllbar sind und der Gemeinderat einstimmig einem Verkauf des 22?000 Quadratmeter großen Geländes an die Firma Thomann zugestimmt hat, haben sich in Rupolz nach einem Behördentermin Hürden aufgetan.

    Aus naturschutzfachlicher Sicht sei das Projekt am vorgesehenen Platz wegen der Nähe zu einem Biotop und den FFH-Gebieten Stockenweiler-Degermoos und Obere Argen mit Seitentälern äußerst kritisch bewertet worden, führt Thomann aus. Probleme hätten die Behörden auch bei der Entwässerung gesehen.

    Die Schwierigkeiten in Rupolz seien ?projektbezogen?, so die Einschätzung von Rolf Thomann. Gegenüber dem ersten Planentwurf habe man das Gebäude gedreht, damit es sich von der Höhe besser in die Landschaft einfügt. Und sei damit an ein Biotop gerückt, von dessen Existenz man nichts wusste.

    In Hergatz kann das Unternehmen seinen Zeitplan für den ersten Bauabschnitt voraussichtlich einhalten. ?Wir sind enorm unter Zeitdruck?, erklärt der Firmenchef. Alleine für Hochregallager und Krananlagen gebe es Lieferzeiten von einem Jahr. Geplant ist, dass im Januar 2009 mit dem Bau der 114 Meter langen und 54 Meter breiten Halle begonnen wird. Im Juli soll das parallel zur B 12 liegende, zwölf Meter hohe Gebäude fertiggestellt sein. Der Umzug von Stahlgroßhandel und Sägezentrum ist in den Handwerkerferien geplant, die Inbetriebnahme im September.

    Die Zufahrt wird von der B 32 erfolgen, gegenüber der Straße zur Futtertrocknungsanlage.

    In Hergatz habe man ?schon einige Steine aus dem Wasser geholt?, stellt Bürgermeister Uwe Giebl fest. Die Gemeinde habe den Standort für das geplante Gewerbegebiet schon seit Jahren unter die Lupe genommen. Es seien Bodenuntersuchungen durchgeführt worden und es habe Gespräche mit dem Landratsamt gegeben. Zu den Auflagen der Naturschutzbehörden gehöre ein Mindestabstand von 50 Metern zur Leiblach. Als Ausgleichsfläche sei ein Auwald angedacht. Die Nachbarn habe man mit einbezogen und ihre Zustimmung eingeholt, so Giebl. Deren Wohnhaus sei bereits durch einen Grüngürtel geschützt.

    Der Gemeindechef freut sich, dass die alteingesessene Lindauer Firma nach Hergatz kommt und betont, dass mit der Ansiedlung von Thomann keine großen Immissionen entstehen. Zum weiteren Vorgehen sagt Giebl, dass der Gemeinderat noch im Juli eine Sondersitzung einlegen werde, um das Bauleitverfahren für das Gewerbegebiet in Gang zu bringen.

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