Am 1. Mai 2004 wurde die Therme in Bad Wörishofen eröffnet. Doch schon im zweiten Jahr in Folge werden am "Geburtstag" der Therme keine Gäste da sein. Denn wegen Corona ist die Therme aktuell geschlossen. Während der Pandemie musste die Therme ingesamt schon über neun Monate schließen. Als Ausgleich sollte die Therme eigentlich finanzielle Hilfen vom Staat bekommen. Bis jetzt ist von den Geldern allerdings lediglich ein Bruchteil angekommen. Das teilt die Therme in einer Pressemeldung mit.
Erhaltene Hilfen decken laufende Kosten für zwei Wochen
"Die bis heute erhaltenen Wirtschaftshilfen entsprechen 2 Prozent der entgangenen Umsätze und decken gerade mal die laufenden Kosten für zwei Wochen der bisher insgesamt über neunmonatigen Schließungsphase", so Thermenchef Jörg Wund. Die Rücklagen des letzten Jahrzehnts seien weitestgehend verbraucht. "Zum Schutz der Allgemeinheit tragen wir jetzt seit über einem Jahr die Maßnahmen mit, obwohl das RKI unserer Branche ein geringes Infektionsrisiko bescheinigt", sagt der Thermenchef.
Politik ignoriert den Gesundheitsaspekt der Thermen
Wund wünscht sich, dass die Gesundheitsprävention und der Erholungsaspekt der Thermen in der aktuellen politischen Debatte endlich berücksichtigt werden sollten. Denn viele Gäste kommen auch aus gesundheitlichen Gründen in die Therme. "Wir schätzen, dass rund 40 Prozent der Gäste in den Thermalbädern aus medizinischen Gründen kommen", meint Alois Brundobler, Vorsitzender des Bayerischen Heilbäder-Verbandes. Er betont: "Eine Therme ist kein Spaßbad."
Wund: "Gäste berichten über Schmerzen"
"Unsere Gäste berichten von körperlichen Beschwerden und Schmerzen, die seit der Schließung und damit der Unterbrechung ihrer Therapie im Thermalheilwasser wieder kontinuierlich steigen", erläutert Wund. "Gerade Patienten, die auf die gesundheitsfördernde und schmerzlindernde Wirkung der Thermalbäder angewiesen sind, sollten deshalb eine Perspektive erhalten, ihre Leiden zu therapieren."