Kempten | be | Lange Zeit mussten sie bangen, jetzt können die knapp 200 Mitarbeiter im Kundenservice der Telekom in Kempten aufatmen: Unternehmens-Vorstand Höttges sagte dem Allgäuer Staatssekretär Dr. Gerd Müller zu, dass der Standort in Kempten erhalten bleibe. Zudem, so die Telekom in einer Pressemitteilung, würden 150 Arbeitsplätze nach Kempten verlagert.
Mit Warnstreiks machten die Telekommitarbeiter vor einiger Zeit auf ihre Situation aufmerksam. Für die Gewerkschaft Verdi war damals nicht nachvollziehbar, dass erfolgreiche Callcenter wie das Kemptener aufgelöst werden sollen.
Auch die Stadt wurde aktiv: OB Dr. Ulrich Netzer forderte in einem Brief an Telekom-Chef René Obermann, den Standort zu erhalten und betonte, dass die Telekom in Kempten zu den traditionsreichen Firmen zähle. Ein Großteil der Mitarbeiter sei viele Jahre dabei und besonders das Call-Center-Personal zähle bundesweit zu den erfolgreichsten.
Vor allem aber stark gemacht für den Standort Kempten hat sich der Staatssekretär beim Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Dr. Gerd Müller. Umso mehr freute es ihn gestern, den Erfolg vermelden zu können: Dass die Telekom in Kempten bleibe und ihre Mitarbeiterzahl ausbaue. Müller: "Dies ist ein weiterer großer Erfolg für den Wirtschaftsstandort Kempten".
Besonders erfreulich sei, dass Telekomvorstand Höttges den Standort Kempten "nachhaltig und langfristig für gesichert hält und dies insbesonders auch wegen der guten Mitarbeiterschaft, dem hohen Arbeitseinsatz und der guten Infrastruktur im Allgäu". Kempten gehört damit laut Telekom zu den 24 Standorten, in denen in den nächsten zwei Jahren moderne Servicecenter eingerichtet werden.
Für Müller stärke die Telekom damit die ländlichen Räume. Neben Kempten würden Callcenter in Traunstein, Weiden, Augsburg und Nürnberg ausgebaut, während München als Standort verliere.
Für September kündigte der CSU-Politiker ein weiteres Gespräch mit dem Telekomvorstand zur Versorgungslage mit DSL-Anschlüssen an. Das Allgäu und die ländlichen Regionen sollen bis 2010 komplett mit modernen Internetanschlüssen versorgt werden. Auch das Landwirtschaftsministerium unterstütze dies mit mehr Fördermitteln für die Kommunen, die mit modernen Datenautobahnen den Anschluss nicht verlieren dürfen.