Nesselwang/Pfronten/Rieden Da war richtig was los: Hunderte Jugendliche nutzten am Samstag im südlichen Ostallgäu die Gelegenheit, um beim Tag der offenen Lehrwerkstatt hinter die Firmenkulissen zu schauen und von den Mitarbeitern Infos aus erster Hand zu erhalten. Die beteiligten Unternehmen hatten sich gut auf die wissbegierigen Mädchen und Buben eingestellt und warteten teils mit aufwendig vorbereiteten Stationen und Werkmodellen auf. Mit Eifer waren auch die Azubis bei der Sache und präsentierten gerne ihre Arbeitsplätze.
In der mechanischen Lehrwerkstatt von Endress+Hauser Wetzer in Nesselwang staunten die Besucher nicht schlecht über die Modelle der Stirling- und Druckluftmotoren, die bestens funktionierten. Christoph Borbandi, der möglicherweise den Beruf des technischen Zeichners ergreifen will, gefiel die am Computer entwickelte 3-D Darstellung zum Stirling-Motor besonders gut.
In einer Gruppenführung durch das Gebäude gewann er Eindrücke von der Elektronikabteilung und der Prüftechnik, zu der sogar Röntgeninspektionen gehören. Auch der gewonnene Überblick über den Produktionsablauf imponierte ihm.
Spannende Stationen warteten auch bei Deckel Maho in Pfronten. Ein besonderer Anziehungspunkt des zum Gildemeister-Konzern gehörenden Unternehmens war die Lehrwerkstatt, in der die jugendlichen Besucher selbst anpacken durften. Michael Grassl etwa nutzte die Gelegenheit, um zum Lötkolben zu greifen. >, lobte er. Die Azubis der Firma punkteten zudem mit dem eigens gefertigten Modell einer Automatisierungsstrecke oder dem >, bei dessen Einsatz Geschick gefragt war.
Unter den Besuchern bei der Firma Unimet in Rieden war auch die Familie Vogler.
Die Lehrwerkstätte verriet den beiden Söhnen Christian und Thomas, die zur Zeit noch die siebte und neunte Klasse der Mittelschule in Marktoberdorf besuchen, wie genau es in der Präzisions-, Biege- und Stanztechnik zugeht.
Sorgfalt und Genauigkeit
Thomas war dies nicht neu. Schließlich belegt er in der Schule das Fach GTB (gewerblich-technischer Bereich), wo Sorgfalt und Genauigkeit oberste Priorität haben. Mit Interesse studierte er die vorgelegte technische Zeichnung für ein Werkzeug. Im Lager konnte er die vielfältigen Stanz- und Biegeteile begutachten, die für die Industrie angefertigt werden.
In allen drei Betrieben löste der Tag der offenen Lehrwerkstatt bei vielen Jugendlichen den Wunsch aus, im Rahmen des schulischen Betriebspraktikums oder der Schnupperlehre mehr Wissen zu sammeln. (kb)