Kempten/Füssen/Sonthofen(sh). - Im ganzen Allgäu sind gestern tausende Menschen auf die Straßen gegangen, um gegen den Krieg im Irak zu demonstrieren. In Füssen zogen mittags rund 500 Schüler durch die Stadt, in Kempten versammelten sich zahlreiche Menschen zu einer Kundgebung. Quer durch die Region gab es Friedensgebete, im Allgäu läuteten Kirchenglocken für den Frieden. Vielen Allgäuern ging es gestern darum, ein Zeichen zu setzen. So demonstrierten in Füssen hunderte Schüler, in Kempten gab es eine große Kundgebung. Auch in Sonthofen, Lindau, Lindenberg und Wangen versammelten sich zahlreiche Menschen, um gegen den US-Militärschlag im Irak zu protestieren. Entlang des Bodensee-Ufers sollten bei Einbruch der Dunkelheit Friedensfeuer entzündet werden. In den meisten Kirchengemeinden fanden Friedensgebete statt - am Abend läuteten von 18 bis 18.15 Uhr die Glocken der evangelischen Kirchen. In den katholischen Kirchen im Allgäu wurden als Ausdruck der Trauer teilweise die kleinen Glocken geläutet. Auch in Bregenz zeigten die Menschen Flagge gegen den Krieg. Das Festspielhaus Bregenz projizierte den Abend über eine weiße Friedenstaube auf blauem Untergrund an die mehr als 1000 Quadratmeter große Fassade des Lichtspielhauses.
Polizei verstärkt Streifen Auf den Beinen waren gestern auch zahlreiche Polizisten. Laut Polizeidirektor Werner Mutzel wurde verstärkt Streife gefahren. An der A96 kontrollierte die Schleierfahndung. 'Es ist uns wichtig, Präsenz zu zeigen', so Mutzel. Deshalb waren auch Zivilfahnder gestern uniformiert auf den Straßen zu sehen. Auch in den nächsten Tagen soll es im Allgäu vielerorts Kundgebungen, Demonstrationen und Friedensgebete geben. Bei der Kaufbeurer Hilfsorganisation Humedica laufen derweil die Vorbereitungen für einen Einsatz. Geschäftsführer Jörg Leggewie in den nächsten Tagen in den Norden des Iraks zu reisen, um dort Hilfsleistungen zu koordinieren. 'Sobald der genaue Einsatzort feststeht, trommeln wir das Ärzteteam zusammen und schicken es los.'