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Tausend Ritter der Tafelschokolade

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Tausend Ritter der Tafelschokolade

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    Von Bernd Nagelrauf, Kaufbeuren/Kemnat - Bereits zum 32. mal findet heuer die Stadtranderholung auf dem Gelände unterhalb des Römerturms in Kemnat statt. Zwei Wochen lang dürfen dort Kinder, die die erste Schulklasse absolviert haben, Malen, Basteln, Musizieren und Vieles mehr. Am Mittwoch informierten sich Vertreter der Stadt Kaufbeuren bei einem Rundgang über die Veranstaltung. Nähert man sich in diesem Jahr dem Gelände unterhalb des Römerturms, fühlt man sich beinahe an das Kaltenberger Ritterturnier erinnert. Ein großer Platz mit mittelalterlichen Wappen und Zelten fällt dem Besucher ins Auge, nur die Ritter sind etwas kleiner und tragen manchmal seltsam improvisierte Rüstungen. Der Leiter der Stadtranderholung, Michael Böhm, geht da mit gutem Beispiel voran: Er empfängt die Besucher der Stadt Kaufbeuren unter Leitung von Bürgermeister Gerhard Bucher in voller Rüstung 'Wir haben in diesem Jahr so viele Anmeldungen wie nie zuvor', erläutert Böhm, bereits für die erste Woche gab es 550 Interessierte und für die zweite Woche rechnet Böhm mit bis zu 450 Kindern. Damit erreiche die Stadtranderholung erstmals die Schallmauer von 1000 Kindern. Elke Schad, Jugendpflegerin der Stadt Kaufbeuren, gehört ebenfalls zum Leitungsteam der 50 Betreuer der Stadtranderholung. Sie erklärt den Aufbau des Geländes. Dort befinden sich unter anderem ein Tante-Emma-Laden und eine richtige Sparkasse, bei der die Kinder ihr Taschengeld auf einem Sparbuch hinterlegen können. Ebenso gibt es eine Werkstatt, einen Bereich zum Musizieren und Malen sowie eine Erste-Hilfe-Station der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG). Laut Thomas Wobst, einem der freiwilligen Helfer, musste bis jetzt jedoch keine ernste Verletzung versorgt werden. In den 15 hölzernen von den Kindern und Jugendlichen errichteten 'Burgen' sind jeweils 30 bis 40 Kinder untergebracht. In der 'Burg der Drachenhenker' berichten acht Bewohner stolz von ihrer Hütte. Sie sind alles 'alte Hasen', was die Stadtranderholung angeht, jeder von ihnen hat schon mindestens einmal an der Stadtranderholung teilgenommen. Lukas hatte die Idee, zwei Hütten zu verbinden und so entstand das 'Haus der Hölle'. Dominik und Adrian haben das Dach gebaut, das Innere der Hütte gestaltete Christoph mit Stoffresten, die er an den Wänden befestigte. Pascal, Patrick und Roland haben für die Hütte 200 Nägel gerade gebogen. Da 'im Badesee bereits die Badesaison begonnen hat', erzählen Vincent und Pascal, haben sie in der Hütte sogar eine Umkleidekabine eingebaut.

    Nächstes Jahr wieder dabei Jeden Morgen werden die Kinder kostenlos von Bussen in Kaufbeuren abgeholt und zum Gelände gebracht, dort steht dann den ganzen Tag Spiel und Spaß auf dem Programm. Gegen 16.45 Uhr werden die Mädchen und Buben dann wieder zurück nach Kaufbeuren gefahren. Das Mittagessen wird in der nahegelegenen Wertachtalwerkstätte zubereitet. Die Bewohner vom 'Haus der Hölle' sind auch vom den Mahlzeiten begeistert und werden sicher auch nächstes Jahr wieder an der Stadtranderholung teilnehmen.

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