Schwangau (mun). - Nach einer Serie von Handtaschen-Diebstählen auf der Marienbrücke bei Schloss Neuschwanstein hat die Polizei jetzt zwei Verdächtige festgenommen. Die beiden Polen im Alter von 37 und 38 Jahren bestreiten allerdings, etwas mit den Diebstählen zu tun zu haben. Laut Karl Settele von der Polizei in Füssen sind in den vergangenen beiden Jahren zahlreiche Touristen auf der Marienbrücke bestohlen worden. Die Täter hätten es dabei immer wieder vor allem auf Japaner abgesehen, schildert Settele. Das Gedränge auf der Brücke hätten sie gezielt genutzt, um Körperkontakt zu den Touristen herzustellen. Dabei entwendeten die Täter ihnen entweder direkt die Taschen oder Wertgegenstände daraus. Zumeist hätten die Betroffenen die Diebstähle erst viel später bemerkt, sagt Settele.
Aufmerksame Reiseleiterin Jetzt fielen einer Reiseleiterin, die von der Diebstahlserie wusste, die beiden Männer im Bereich der Marienbrücke auf. Die alarmierten Polizeibeamten beobachteten, wie die Verdächtigen das Gedränge auf der Brücke gezielt auszunutzen versuchten, um Touristen in die Handtasche zu greifen. Die Beamten nahmen die Männer fest. Sie hatten ihren Wagen in einer Tiefgarage in Füssen abgestellt und waren per Taxi nach Neuschwanstein gefahren. Laut Settele spricht vieles dafür, dass die Männer für eine ganze Diebstahl-Serie im Bereich der Touristen-Attraktion verantwortlich sind. Schwierig sei es aber, dies nachzuweisen. Gegen die Männer spreche unter anderem die Tatsache, dass sie mehrmals hintereinander nach Deutschland eingereist waren. Da der Pass des 38-Jährigen möglicherweise nicht echt ist, erließ der Ermittlungsrichter gegen ihn Haftbefehl. Der andere Mann kam wieder auf freien Fuß. Die Polizei wendet sich nun besonders an Übernachtungsbetriebe im Füssener Land und fragt, wo die beiden Polen in den vergangenen Monaten aufgetaucht sind. Einer der Männer hat dunkle Haare, der andere eine Glatze. Bei den Festgenommenen waren unter anderem Prospekte und Rechnungen von Hotels im südlichen Ostallgäu gefunden worden.