Zwei Abstürze gab es innerhalb weniger Wochen in der Nähe des Flugplatzes in Tannheim bei Memmingen. Die Folgen: ein Toter und zwei Schwerverletzte. Doch von einer Unglücksserie will niemand sprechen. Weder in Tannheim noch bei den zuständigen Bundesstellen.
>, sagt Geschäftsführerin Verena Dolderer. Sie hätten nichts mit der Anlage des Flugplatzes zu tun. Die Ursache habe stets bei den Piloten gelegen, was auch die Ermittlungen der Polizei ergaben.
>, sagt auch Frank Einführer, Leiter der Bundesgeschäftsstelle des Deutschen Aero Clubs. Dass ein Flugplatz wie in Tannheim privat betrieben wird, sei nichts Ungewöhnliches. Seiner Aussage nach mache dies sicherheitstechnisch keinen Unterschied. Der Club richte sein Augenmerk nur dann auf Unfälle, wenn sich technische Probleme wiederholen oder wenn es bei Flugschulen, die er betreut, Auffälligkeiten gebe. Keines von beiden sei in Tannheim der Fall.
Wie oft und warum solche Unfälle geschehen, kann auch die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung nicht genau sagen. >, sagt ein Sprecher. Aber es sei nicht ungewöhnlich, dass es innerhalb eines Jahres mehrere Unglücke gebe und im darauf folgenden Jahr wieder wenig passiere. Unterschiede zwischen der Sicherheitslage an Plätzen in privater und öffentlicher Hand sind auch dort nicht bekannt.
Für die Sicherheit an den Flugplätzen sorgen mehrere Vorkehrungen. Zum einen kontrolliert das zuständige Luftamt, ob die Auflagen an den Plätzen eingehalten werden. Das kann laut Norbert Leidl vom Luftamt Süd, das für die Allgäuer Flugplätze (nicht für Tannheim) zuständig ist, verschiedene Punkte betreffen. So könnten sich nicht nur auf dem Flugplatz Hindernisse befinden.
Auch die Flächen, die lediglich überflogen werden, unterliegen bestimmten Richtlinien: Straßen gelten bis zu einer bestimmten Höhe als Hindernis. >, sagt Leidl. Auch die Bäume im Ein- und Abflugbereich dürften beispielsweise nicht zu hoch sein.
>, erzählt Gabriel Kustermann, einer der Duracher Beauftragten für Luftaufsicht (BfU). Jetzt, nach dem letzten Besuch der Kontrolleure des Luftamts seien die Anwohner gefragt. Denn einige Bäume und den Flugplatz herum müssten wieder gestutzt werden.
Der BfU selbst ist der verlängerte Arm der staatlichen Flugsicherheit. Seine Hauptaufgabe an einem öffentlichen Verkehrsflughafen wie in Tannheim oder Durach ist es, den Flugverkehr zu festen Zeiten vom Tower aus zu koordinieren. Schließlich darf dort jeder landen. Zusätzlich überprüft er in unregelmäßigen Abständen auch die Piloten: ob ihr Schein gültig ist, ob sie auf ihrer Maschine auch eingewiesen sind und ob sie entsprechend auf den Flug vorbereitet sind.