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Tannheimer Berge: Einfach den Blick genießen

Kleinwalsertal

Tannheimer Berge: Einfach den Blick genießen

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    Tannheimer Berge: Einfach den Blick genießen
    Tannheimer Berge: Einfach den Blick genießen Foto: Charly Höpfl

    Die Tannheimer Berge: Hier, im nördlichsten Zipfel Tirols, sind die Gipfel nicht so hoch wie im Raum Oberstdorf/Kleinwalsertal am Allgäuer Hauptkamm – die Wege nicht so lang. Der Bergsommer beginnt einen Monat früher und dauert länger. Und doch sind die Tannheimer Berge bei Wanderern überaus beliebt, vielleicht wegen ihrer guten Erreichbarkeit über die A7 (Ausfahrt Oy-Mittelberg über Wertach und Oberjoch). Kletterer finden in der im weiteren Sinne zu den Allgäuer Alpen gehörenden Gebirgsgruppe eine Vielzahl bestens gesicherter Touren in allen Schwierigkeitsgraden. Wir machen uns von Nesselwängle (gebührenpflichtiger Parkplatz am westlichen Ortsrand) auf zu den beiden wichtigsten Stützpunkten in den Tannheimer Bergen: zum privaten Gimpelhaus (1659 Meter) und weiter zur über 1700 Meter hohen Tannheimer Hütte, unserem eigentlichen Ziel. Viele, viele Stufen führen auf die Sonnenterrasse der Tannheimer Berge. Immer wieder bleiben wir stehen, genießen den Blick auf den grün-blauen Haldensee, auf die bis in den Sommer noch teils schneebedeckten Lechtaler Alpen oder hinüber zum Hochvogel mit seiner markanten Form. Eineinviertel Stunden benötigt der Durchschnittsgeher von Nesselwängle bis zum Gimpelhaus. Die besten Bergläufer schaffen es in weniger als 20 Minuten – Wahnsinn! Der Steig ist bestens ausgebaut und mit Seilen gesichert Vom Gimpelhaus, eigentlich mehr ein Alpengasthof als eine Berghütte, braucht man nochmals 15 Minuten bis zur Tannheimer Hütte, die der Sektion Kempten des Deutschen Alpenvereins gehört. Auf- und Abstieg sind eine Tour, die auch Kinder schaffen. Und während die Eltern vielleicht erst einmal Hüttenwirtin Petra Wagners selbst gemachte Kuchen probieren wollen, springen die Kinder um die Hütte herum. Hier gibt´s einiges zu sehen: Schafe, Ziegen, Hühner. Petra hat das Leben in den Bergen in den Genen. Ihre Eltern – Elvi und Ernst Wagner – bewirtschafteten Jahrzehnte lang die Kemptener Hütte in den Oberstdorfer Bergen, die inzwischen ihre Schwester Gabi Braxmair und Ehemann Martin übernommen haben. Petra und Ehemann Gerhard (mit den Kindern Vreni und der kleinen Mattli) sind heuer im fünften Jahr auf der Tannheimer Hütte, dem kleinsten bewirtschafteten Alpenvereins-Unterkunftshaus im weiten Umkreis. 'Klein, aber fein' lautet das Motto auf der Hütte, die mit dem Umweltsiegel des Alpenvereins ausgezeichnet ist.Und die Arbeit geht hier oben nicht aus: Alles – jede Flasche Bier, Lebensmittel und was sonst noch benötigt wird, muss von der Materialseilbahn-Bergstation am Gimpelhaus hinüber zur Tannheimer Hütte transportiert werden. Nach einer Stärkung gehen wir weiter (beschildert) in Richtung Judenscharte/Rote Flüh (2108 Meter). Eineinhalb Stunden benötigt der Durchschnittswanderer auf den Gipfel mit dem sagenhaften Fernblick. Nur im oberen Teil sind einige Fels-Passagen zu bewältigen. Der Steig ist inzwischen aber bestens ausgebaut und mit Drahtseilen gesichert, gute Trittstufen wurden in den Fels geschlagen. Um es aber klar zu sagen: Allein ist man auf der Roten Flüh nur bei miserabelstem Wetter. Zu beliebt ist der Gipfel bei Wanderern. Klettere toben sich an den 'Sieben Zwergen' aus Ein anspruchsvolleres Bergziel von der Tannheimer Hütte aus ist die 2247 Meter hohe Kellespitze, deren Besteigung absolute Trittsicherheit (erster bis zweiter Schwierigkeitsgrad) voraussetzt. Der Weg führt zunächst in die Nesselwängler Scharte auf rund 2000 Metern – ebenfalls ein leicht zu erreichendes eigenständiges Tourenziel. Hier oben, an den so genannten 'Sieben Zwergen' und am 'Kamelschrofen' – alles absolut bombenfeste Felszacken – finden Kletterer gut abgesicherte Routen in allen Schwierigkeitsgraden. Bergführer haben hier sogar zwei kleine Übungsklettersteige eingerichtet.

    Kurz informiert

    Tannheimer Hütte Täglich geöffnet von Mitte Mai bis Mitte/Ende Oktober 18 Schlaflager, rechtzeitige Reservierung vor allem an Wochenenden dringend zu empfehlen. Hütten-Telefon: 0043/(0)676/545 17 00 Allgäuer und Tiroler Spezialitäten, dazu täglich selbstgebackene Kuchen Ausweichmöglichkeit, wenn alle Schlafplätze belegt sind: das wesentlich größere Gimpelhaus Gipfelmöglichkeiten: Rote Flüh (2108 Meter) GroßeTrittsicherheiterforderlich: Gimpel (2173 Meter), Kellespitze (2238 Meter) Übergang: zur Otto-Mayr-Hütte über die Nesselwängler Scharte, 2,5 Stunden;Trittsicherheitist allerding erforderlich

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