Kaufbeuren/Ostallgäu (kab/sim). - Er döst tagsüber in Baumkronen, Fichtendickicht und Felsnischen und geht nachts trotz seiner Größe unhörbar auf die Jagd. Der Uhu, die größte Eule der Welt, ist der 'Vogel des Jahres' 2005. Auf der Suche nach Futter kommt der Uhu auch in den Raum Kaufbeuren, weiß Andrea Gimple vom städtischen Umweltamt. Laut Gimple duldet der Uhu keine größeren Tiere in der Nähe seiner Nistplätze. Sein Nahrungsrevier überschneide sich aber durchaus mit dem von anderen Arten. So komme der Uhu auf der Suche nach Futter auch in den Raum Kaufbeuren. Da er sehr scheu sei und eine gute Tarnfärbung besitze, werde er jedoch kaum von der Bevölkerung registriert. Meldungen machten höchstens einige Jäger in den Wäldern des Allgäus. Im Günztal höre man den Uhu jetzt wieder öfter rufen, so Helmar Schreiter, zweiter Vorsitzender des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) Ostallgäu. In der dortigen steinigen Landschaft finde das seltene Tier ein ideales Brutgebiet vor. Nistplätze seien aber schwer zu entdecken. Finde man welche, halte man diese geheim. Schließlich brauche der Uhu Ruhe. Hier einige Informationen zum 'Vogel des Jahres': Aussehen: Der braungefleckte Vogel mit einer maximalen Flügelspannweite von 180 Zentimetern kann bis zu 70 Zentimeter groß und bis zu 3200 Gramm schwer werden. Damit ist er fast so groß wie ein Steinadler. Lebensraum: Bevorzugter Lebensraum des Uhus sind Felslandschaften. Der standorttreue Vogel ist in unserer Gegend aber vor allem in den Schotterplatten und im Hügelland Schwabens zu finden, genauso wie im Umfeld von nahrungsreichem Gewässer. Nahrung: Der Uhu ist ein nachtaktives Tier. In der Dämmerung begibt er sich von seinen Ansitzwarten auf einen niedrigen Pirschflug durch sein Revier. Durch sein außergewöhnliches Hörvermögen, sein hervorragendes Dämmerungssehen und seinen nahezu lautlosen Flug lässt er der Beute keine Chance. Seine Hauptbeutetiere sind Feldmäuse, und andere Kleinsäuger wie Kaninchen, Igel und Ratten. Doch auch größere Insekten, Frösche, Fische, Säugetiere bis Fuchsgröße stehen auf seinem Speiseplan. Obwohl er keine natürlichen Feinde hat, versteckt sich der Uhu tagsüber. Denn wenn ihn andere Vögel entdecken, attackieren sie ihn heftig, denn auch sie gehören zu seinen Beutetieren.
Hauptbalzzeit am Jahresanfang Balz: Die Hauptbalzzeit liegt zwischen Mitte Januar und Mitte März. Daneben gibt es von September bis Ende November eine weitere Herbstbalz. In diesen Monaten kann man meist eine Stunde nach Sonnenuntergang die Balzrufe der Uhus hören. Brutzeit: Die Aufgabe des Brütens fällt allein dem Weibchen zu. Während das Männchen für die Nahrungsbeschaffung zuständig ist, brütet das Weibchen die drei bis fünf Eier aus. Nach 34 Tagen schlüpfen die Jungen. Zehn Wochen später sind sie flugfähig, doch meistens verlassen sie den Horst schon früher und klettern auf Ästen herum, weswegen sie auch 'Ästlinge' genannt werden. In dieser Zeit werden sie oft Beute von Greifvögeln oder Füchsen. Feinde: Da sie keine natürlichen Feinde haben, sind die häufigsten Todesursachen der Uhus nächtlicher Straßenverkehr und Stromschläge an Mittelspannungsmasten. 2002 wurde im Bundesnaturschutzgesetz allerdings festgesetzt, dass bis 2012 alle gefährlichen Strommasten entschärft werden müssen.