Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Tag zum Nachdenken und Wohlfühlen

Allgäu

Tag zum Nachdenken und Wohlfühlen

    • |
    • |

    Pfarrer Steiner referiert beim Seniorentag - 300 Teilnehmer Westallgäu/Wasserburg (hip). Einmal im Jahr können sich die älteren Mitbürger des Landkreises auf eine Veranstaltung freuen, die speziell für sie eingeführt wurde: den Seniorentag. Auch in diesem Jahr bot der Seniorenbeirat des Kreises ein an Informationen und Unterhaltung reiches Programm und sorgte für ein gemütliches Miteinander.

    'Wir haben uns besonders für sie herausgeputzt', begrüßte Wasserburgs Bürgermeister Thomas Eigstler die etwa 300 Senioren sowie etliche Bürgermeisterkollegen in der sanierten und herbstlich geschmückten Sumserhalle. Über die große Resonanz freute sich auch der stellvertretende Landrat Theo Bihler und lobte das 'einladende Haus', mit dem Wasserburg 'ein toller Wurf' gelungen sei. Den vielen Helferinnen und Helfern, die den Seniorentag erst möglich machen, stattete Anneliese Spangehl ihren Dank ab. Hauptanliegen des Seniorenbeirats sei es, so die Vorsitzende, Ansprechpartner für Anliegen und Bedürfnisse älterer Menschen zu sein, sich für ihre Belange auch auf politischer Ebene stark zu machen. Der Landkreis Lindau und die Gemeinden zeigten sich für die Probleme der Senioren sehr aufgeschlossen, erklärte Spangehl. Der Bedarf an stationären Pflegeplätzen, ambulanter und Kurzzeitpflege im Kreis sei derzeit gedeckt. Ein Defizit gebe es bei der Tagespflege. Themen im Beirat seien neben dem Gesundheitswesen, der Pflegeversicherung und Rente auch Maßnahmen bei Bahn und Post. Zur Debatte über den Generationenvertrag erklärte Spangehl: 'Wir dürfen uns nicht dividieren lassen. Es geht nur gemeinsam.''Sehr, sehr nervös' sei er, denn vor ihm in der Halle wären 'mehr als tausend Jahre an Lebenserfahrung versammelt', bekannte Wasserburgs Pfarrer Martin Steiner vor seinem Impuls-Referat. Seine Ausführungen zum Thema 'Ich will so bleiben, wie ich bin' würzte Steiner mit Beispielen, die Anlass zum Lächeln und Nachdenken boten. So werde in der Werbung viel suggeriert aber nur eines beabsichtigt: 'Werde so, wie wir dich haben wollen.' Die Menschen verlieren das Wissen um sich selbst, so der Pfarrer, werden immer mehr zu Täuschungskünstlern. Die Zeit sei davon gekennzeichnet, den anderen nicht hineinschauen zu lassen in sein Leben, in sein Haus. Von erfrischender Offenheit geprägt war sein Plädoyer, sich selbst mit allen Stärken und Schwächen anzunehmen. 'Ich habe Angst, vor vielen Menschen zu sprechen', meinte Steiner. Aber er habe gelernt, die Angst zu akzeptieren als Teil seiner selbst. Sein Motto laute: 'Nimm die Angst mit. Sie bewahrt dich vor Routine und vor Worten, die leer sind.' Gleichnis vom verlorenen Sohn Mit dem Gleichnis vom verlorenen Sohn spannte Steiner dann die Brücke zwischen traditionellem Denken und Freiheitswünschen, zeigte anhand der Parabel eines Wasserträgers aus Indien, dass sich der Wert eines Menschen nicht am Grad seiner Unversehrtheit misst. Stürmischer Beifall belohnte Steiners Rede. Seine Erkenntnis: 'Wenn Gott mich anders gewollt hätte, hätte er mich anders gemacht', war auch beim Mittagessen noch in aller Munde. Freuen konnten sich die Senioren auch über das weitere Programm. Musikalisch verwöhnt wurden sie von der Sängerrunde 'Wallstüble', dem Musikverein und dem Liederkranz Wasserburg. Die Schäffler-Tanzgruppe aus Nonnenhorn sorgte ebenso für Kurzweil wie Fridolin Altweck mit Mundartgedichten und die Knabenrealschule Lindau mit dem Sketch 'Ein Münchner im Himmel'.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden