Sonnenschein, ein Meer an roten Allgäuer-Zeitungs-T-Shirts, große Kinderaugen: Der Kids Run eröffnet traditionell den Lauftag in Kempten, und auch in diesem Jahr setzte sich eine beeindruckende Schlange aus 500 Mädchen und Buben gestern auf dem Residenzplatz in Bewegung. Die Kinder kämpften verbissen über 600 und 1100 Meter um beste Zeiten. Organisator Joachim Saukel freute sich: "Toll, dass hier so viele Kinder mitmachen." (Siehe auch Seite Allgäu-Sport).
Der Halbmarathon-Tag in Kempten als Sonntagsbeschäftigung für die ganze Familie. Im Detail kann das bedeuten: Die Kinder lassen sich am Vormittag ihre Medaillen um den Hals hängen, danach wartet auf den Vater die Herausforderung eines 5000-Meter-Laufs, ehe sich die Mutter der Distanz über 21 Kilometer stellt.
So zumindest praktizierte das gestern die Familie Steiner. Der kleine Leo (3) schlief nach 600 Metern beinahe im Arm von Mutter Andrea ein, die anschließend Ehemann Johannes sowie die Töchter Sarah (10) und Amelie (8) über 5000 Meter anfeuerte. Dann machte sie sich selbst auf den Weg. Fazit der Steiners aus Kempten: "Ein Erlebnis für uns alle."
Motto: Man stellt sich einer Herausforderung und kommt am Ende erschöpft, aber zufrieden an. So wie der zehnjährige Jonas, der jubelte: "Die intensive Vorbereitung hat sich gelohnt." Oder das Mädchen-Trio Leonie, Fanny (beide 7) und Annika (5), das gestand: "Beim Start waren wir aufgeregt und in der zweiten Runde ganz schön außer Atem." Aufgegeben hat von den drei Mädchen freilich keines. Und so durften sie wie die anderen 500 Kinder am Ende stolz ihre Medaillen entgegen nehmen.
Wie meinte Lauf-As und Arzt Dr. Thomas Miksch aus Kempten als Betreuer der kleinen Tochter Inga (8) im Hinblick auf den gesundheitsfördernden Aspekt des Kids-Runs: "Ein großer Tag für Kempten mit Vorbildfunktion." Man kann ihm nicht widersprechen.