Über Nachwuchsprobleme klagen heutzutage viele Vereine. Doch es gibt auch positive Beispiele: Im Kaufbeurer Tänzelfestverein etwa engagieren sich mit Franziska Nocker (19) und Timo Merkes (23) zwei junge Menschen seit ihrer Kindheit. Und sie bleiben dem Verein nun auch als junge Erwachsene treu und übernehmen Verantwortung: Sie leiten die Gerbergruppe sowohl beim Häfelesmarkt als auch bei den Festzügen. Timo kam als Kind im Jahr 2000 mit seiner Familie von Köln nach Kaufbeuren. Für ihn ist das Tänzelfest seither Karnevals-Ersatz und fünfte Jahreszeit. Ganz klassisch fing er bei der Gruppe Hoppsa Schwabeliesl an und arbeitete sich die Zünfte, die Konradingruppe bis zum Kunz von der Rosen hoch. 2014 durfte er dann in die Rolle Kaiser Maximilians schlüpfen. „Es ist ein Traum, in die voll besetzte Kaiser-Max-Straße einzureiten. Vor allem die älteren Zuschauer stehen dann sogar auf, spielen die Szene mit und huldigen ihrem Kaiser – ein einmaliges Erlebnis“, schwärmt Timo heute noch. Und er hat nun Verantwortung im Verein übernommen: Denn die Aufgabe, die Gerber beim Häfelesmarkt von Samstag bis Montag zu betreuen, wurde frei. Nach einer Einarbeitung will Timo dort auch nach und nach einige Neuerungen umsetzen. Die insgesamt etwa 30 Kinder Kinder sollen noch mehr Gelegenheit bekommen, das alte Handwerk aktiv zu zeigen. Zur Seite steht Timo ab heuer Franziska Nocker. Sie begleitet die Kinder auch bei den Festzügen am Sonntag und Montag. Die 19-Jährige ist in Kaufbeuren sozusagen in eine Tänzelfest-Familie hineingeboren worden. Schon die Eltern haben sich immer im Verein engagiert. Sie wirkte von Klein auf mit – begann als Biedermeier-Kind, tanzte als Schwabeliesl, war unter anderem Bäuerin, Page, Anna vom Hof und 2017 Buronia.
Mehr über das Thema erfahren Sie in der Mittwochsausgabe der Allgäuer Zeitung, Ausgabe Kaufbeuren, vom 26.06.2019. Die Allgäuer Zeitung und ihre Heimatzeitungen erhalten Sie in den jeweiligen AZ Service-Centern im Abonnement oder digital als e-Paper