Von Markus Brändle Ungerhausen - 'Jaaa!' Die Spannung entlädt sich am Ende in einem kollektiven Jubelschrei: Als Schiedsrichter Helmut Kirchmayer das Allgäuer Pokalfinale zwischen dem SV Ungerhausen und BSK Neugablonz nach 90 Minuten abpfeift, gibt es für viele kein Halten mehr. Spieler und Fans des siegreichen SVU feiern ausgelassen das kaum für möglich Gehaltene. Der Kreisliga-Aufsteiger hat erneut einen höherklassigen Gegner das Fürchten gelehrt. Dabei sieht nach 45 Minuten vieles eher nach einem Sieg des Bezirksligisten aus Neugablonz aus: Die Gäste führen mit 2:1, wirken geschmeidiger, technisch insgesamt versierter und scheinen vor der Pause dem 3:1 näher zu sein als Ungerhausen dem Ausgleich. In der Halbzeitpause rüttelt SVU-Trainer Helmut Schöllhorn die Truppe auf: 'Enger bei den Leuten sein, Tempo machen', schärft er seinen Mannen ein, 'jeder gibt nochmal alles'. Der Appell des Coaches fruchtet: Das Team des Gastgebers zeigt sich in der zweiten Hälfte eminent kampfstark, lauf-und einsatzfreudig. Die Naugablonzer kommen stärker unter Druck, als ihnen lieb sein kann. Fast folgerichtig dann der 2:2-Ausgleich in der 62. Minute durch Thomas Pohl, der per Kopf trifft. Als Torjäger Frank Mayer acht Minuten später nachlegt und das viel umjubelte 3:2 markiert, ist es fast geschafft. Angefeuert von 300 Zuschauern und vom engagiert mitgehenden Coach, überstehen die Einheimischen noch ein paar brenzlige Situationen in der Schlussphase unbeschadet, ehe der Jubel über den 1000-Seelen-Ort hereinbrechen kann. Die Spieler um Kapitän Pohl tanzen auf dem Rasen, reißen die Arme hoch, schreien ihre Freude heraus. 'Ich muss meiner Mannschaft ein hohes Lob zollen', analysiert Trainer Schöllhorn, als die lautesten Siegesgesänge verklungen sind. Insgesamt sei es zwar glücklich gelaufen, aber 'nach der Leistung in der zweiten Halbzeit ist unser Sieg durchaus verdient'.
'Ein Traumlos'Mit dem neuerlichen Pokaltriumph sieht sich der SV Ungerhausen weiter auf einer Erfolgswelle. Zweimal ist das Team hintereinander aufgestiegen: von der A- in die Kreisklasse und dann sofort in die Kreisliga, wo man derzeit auf dem zweiten Tabellenplatz steht. Der Erfolg komme nicht von ungefähr, betont SVU-Fußballabteilungsleiter Thomas Bantele. Seit drei Jahren werde 'kontinuierlich Aufbauarbeit geleistet', erst unter Raphael Hugel als Trainer und jetzt unter dessen Nachfolger Helmut Schöllhorn. In der nächsten Pokalrunde wartet jetzt mit dem Bayernligisten FC Memmingen der Wunschgegner. 'Für uns ist das ein Traumlos, das Nonplusultra', sagt Bantele. Vor dieser Partie steht allerdings die Punktspielpflicht. Am Sonntag steigt gegen den punktgleichen Tabellendritten der Kreisliga, Günz/Lauben, erneut ein Spitzenspiel. Allgäu Sport