Im Trachtenverein "Breitachtaler Tiefenbach" sei sie, seit sie denken kann, sagt Susanne Mohr. "Sobald wir laufen konnten und in eine Tracht hineingepasst haben, haben uns die Eltern zu Umzügen mitgenommen." Bei den Plattlern war Susanne aber nie. Sie hat sich auf musikalische Weise für ihren Verein engagiert.
Susanne ist die zweitälteste der vier Mohr-Geschwister, die sich als Volksmusikensemble "Breitachtalar Kierbemuseg" weit über die Grenzen des Allgäus hinaus einen Namen gemacht haben. Bei unzähligen Waldfesten, Konzerten und Heimatabenden des Trachtenvereins sind Susanne (Kontragitarre), Magdalena (Harfe), Johannes (Steirische) und Thomas (Bariton) aufgetreten. Im Jahr 2008 wurde die Gruppe mit dem Förderpreis Kultur der Dr.-Dazert-Stiftung ausgezeichnet. Kurz darauf haben die Mohr-Geschwister eine eigene CD auf den Markt gebracht.
Wenn die "Breitachtaler" Feste feiern, ist Susanne Mohr mit ihrer Kamera unterwegs. Auch bei der 90-Jahr-Feier war sie ununterbrochen im Einsatz. "Zum Schluss hatte ich rund 1000 Aufnahmen."
Seit knapp zwei Jahren ist Susanne Mohr stellvertretende Schriftführerin bei der Interessengemeinschaft der Oberallgäuer Gebirgstracht und der Historischen Tracht (IG Tracht). Zu ihren Aufgaben im jungen IG-Vorstand gehören in erster Linie die Gestaltung der Internetseiten und die Eingabe der Termine, die die 26 Mitgliedsvereine melden. Susanne fotografiert aber auch für den Gauverband. Zum Beispiel bei der 40-Jahr-Feier im Fischinger Kurhaus und bei Trachtenfesten.
Für den IG-Vorstand stehen in diesem Jahr noch einige große Veranstaltungen an. Der Trachtenverein Sonthofen feiert Ende Juli sein "100-Jähriges" und richtet dabei auch das alljährliche IG-Wertungsplatteln aus, Mitte August sind "D Holzar" aus Fischen mit ihrem Jubiläum an der Reihe. Und diesen Sonntag um 11 Uhr werden sich Gruppen der IG bei der "Allgäu- Schau" in Sonthofen präsentieren.
"Im Herbst haben wir dann noch das große Jugendtrachtentreffen in der Oybele-Halle in Oberstdorf."
Susanne Mohr ist Bürokauffrau, 21 Jahre alt und tief im Herzen mit ihrer Heimat verbunden. Wegzuziehen aus Tiefenbach, um irgendwo anders zu leben, ist für sie undenkbar. "Ohne Berge und ohne Kuhglocken - das könnt ich nicht. Hier bin ich zu Hause." Im Sommer wird sie wieder an der Wallfahrt teilnehmen, die von der Kemptener Hütte aus übers Mädelejoch ins österreichische Holzgau führt.