Pfronten (hcr). - Satelliten könnten künftig den Radfahrern die schönsten Wege im Ostallgäu weisen. Und die Skifahrer sollen mit dem 'Allgäu-Superschnee-Skipass' über 200 Bergbahnen im Allgäu, im Kleinwalsertal, in Jungholz und im Tiroler Außerfern nutzen können. 'Wir müssen nachhaltige Ideen entwickeln und den Mut haben, diese umzusetzen', forderte Gebhard Kaiser, Präsident der 'Euregio Via Salina', gestern bei der Vollversammlung der Organisation in Pfronten (Ostallgäu). Kaiser rief dazu auf, die Jahrhunderte alten Beziehungen zwischen Allgäu, Kleinwalsertal, Außerfern und Bregenzer Wald im Rahmen der 'Euregio Via Salina' - in der Gemeinden und Landkreise grenzüberschreitend zusammenarbeiten - weiter mit Leben zu füllen. 'Wir müssen den Wettbewerb im vereinigten Europa gemeinsam bestehen.' Um gegenüber anderen Skiregionen in den Alpen mit ihren Bergbahn-Verbünden nicht den Anschluss zu verlieren, plant die 'Euregio Via Salina' deshalb ab Winter 2006/07 einen Skipass, mit dem Skifahrer an über 200 Anlagen beiderseits der Grenze fahren können.'Mit den vielen kleinen Skigebieten werden wir nicht als alpine Destination wahrgenommen', meinte der Oberstdorfer Bergbahn-Chef Augustin Kröll. Zwei Millionen Skifahrer gebe es etwa in den Niederlanden. Und die meisten führen auf der A 7 am Allgäu vorbei.
'Gemeinsam aber werden wir auf den internationalen Märkten wahrgenommen', ist Kröll überzeugt. 2,8 Millionen Euro sind laut Birgit Wegner, Leiterin der Euregio-Geschäftsstelle in Sonthofen, nötig, um die Kartenlesegeräte aller Bergbahnen für die neue gemeinsame Karte umzurüsten. Für Marketing, Werbung und Personal sind weitere 600 000 Euro vorgesehen. Rund 26 Prozent der Summe werden durch Fördergelder der EU bestritten. 'Jetzt geht es darum, dass möglichst alle Bergbahnen mitmachen, und wir den richtigen Partner für die Umsetzung finden', wies Kaiser den weiteren Weg. Wirklichkeit ist bereits das Radportal Ostallgäu, das Pfrontens Bürgermeister Beppo Zeislmeier vorstellte. 'Stundenlang' könne man im Internet Karten der rund 1000 Kilometer langen Ostallgäuer Radwege studieren oder nach Brotzeitplätzen suchen. Als 'technisches Schmankerl' ist laut Johann Fleschhut, Ostallgäuer Landrat, ein satellitengestütztes Navigationssystem denkbar, das die Radfahrer durch den Landkreis lotst. Füssens Bürgermeister Christian Gangl berichtete, dass der Tourismusverband 'Vitales Land' eine elektronische Gästekarte auf Basis der Allgäu-Walser-Card einführen möchte. Gebhard Kaiser wurde als Präsident der 'Euregio Vitales Land' bestätigt. Seine Stellvertreter sind Werner Strohmaier und Vinzenz Knapp.