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"Sündhaft teure Kostenfallen"

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"Sündhaft teure Kostenfallen"

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    Von Frank Eberhard |MemmingenDubiose Anbieter am Telefon oder im Internet, steigende Energiepreise, Fragen zur Altersvorsorge und zum richtigen Versicherungsschutz: Vor allem mit diesen Themen hat sich die Verbraucherzentrale Memmingen im vergangenen Jahr auseinandergesetzt. Leiterin Elisabeth Geiger zog jetzt Bilanz.

    "Der Löwenanteil der Verbraucherprobleme ist mittlerweile den Bereichen Telekommunikation, Internet und Neue Medien zuzuordnen", sagt Geiger. So würden sich scheinbar kostenlose Angebote als "sündhaft teure Kostenfallen" entpuppen, da der Hinweis auf den Preis oft versteckt sei. Beim Eintreiben der Forderungen würden unseriöse Anbieter teilweise sogar Anwälte einschalten, um die Kunden einzuschüchtern.

    "Kunden sollen sich wehren"

    "Viele geben dann nach, um Ärger zu vermeiden", bedauert Geiger. Ihrer Meinung nach sollten sich die Kunden wehren: "Denn in fast allen Fällen kommt kein wirksamer Vertrag zustande.

    " Dazu müsste der Preis dem Produkt oder der Dienstleistung eindeutig zugeschrieben sein, so die Leiterin der Verbraucherzentrale. Ebenso ist es ihrer Aussage nach Pflicht, den Verbraucher über sein Widerrufsrecht zu belehren (siehe Infokasten).

    Als weiteres Beispiel nennt die Verbraucherschützerin Anrufe von Call-Centern, die im Auftrag von Telefonanbietern Handyverträge umstellen oder verlängern wollen. "Die stehen sehr unter Druck, Verträge an Land zu ziehen", sagt Geiger. So sei einer Frau der Kontrakt umgestellt worden, obwohl sie das ausdrücklich abgelehnt habe.

    Die Verbraucherzentrale war laut Geiger auch in der Versicherungsberatung aktiv. Dies sei besonders wichtig für junge Menschen. "Viele Verbraucher sind überversichert", erläutert Geiger. So hätten sie oft mehrere Lebens-, aber keine Privathaftpflicht- oder Berufsunfähigkeitsversicherung, die wichtig seien.

    Auf Rechte aufmerksam gemacht

    Die Entwicklung der Energiepreise habe viele Menschen dazu gebracht, sich an Ulrich Huber, Energieberater bei der Verbraucherzentrale, zu wenden. Am häufigsten seien Fragen zu einer besseren Wärmedämmung und zum Strom- und Gasverbrauch aufgetaucht. "Ich mache die Ratsuchenden auf ihre Rechte aufmerksam", so Huber. So seien die Kunden berechtigt, die Eingangsdaten einzusehen, die zur Abrechnung ihrer Heizkosten führen.

    Auch Gespräche zur Altersvorsorge seien "außerordentlich gut in Anspruch genommen worden", berichtet Geiger. 2007 habe es hier 42 Beratungen gegeben. Besonders erfolgreich war laut Geiger im vergangenen Jahr auch ein Vortrag in Ottobeuren. Dabei ging es um Kostenfallen im Internet und am Telefon. "125 Leute waren da", blickt sie zurück. An diesen Erfolg will sie heuer im Oktober in Mindelheim anknüpfen. Zudem soll es in der Memminger Stadtbücherei eine Ausstellung unter dem Motto "Klima schützen kann jeder" geben.

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