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Südlicher Schneeferner an der Zugspitze ist ab sofort kein Gletscher mehr

Nach zu heißem Sommer

Südlicher Schneeferner an der Zugspitze ist ab sofort kein Gletscher mehr

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    Der Schneeferner Gletscher an der Zugspitze gilt nicht mehr als Gletscher.
    Der Schneeferner Gletscher an der Zugspitze gilt nicht mehr als Gletscher. Foto: IMAGO / Plusphoto

    Der Südliche Schneeferner an der Zugspitze gilt nach dem heißen Sommer diesen Jahres von nun an nicht mehr als Gletscher. Das hat die Bayerische Akademie der Wissenschaften am Montag bestätigt. Wegen der geringen Eisdecke sei am Südlichen Schneeferner in Zukunft keine Bewegung des Eises mehr zu erwarten. 

    Status als Gletscher verloren

    Damit sei der Südliche Schneeferner nicht länger als eigenständiger Gletscher zu betrachten. Gletscher sind per Definition nämlich große Massen aus Eis und Schnee, die meist von Bergen ins Tal strömen. Nur sich zumindest größtenteils bewegende Schnee- und Eismassen werden als Gletscher bezeichnet. Weil das beim südlichen Schneeferner nicht mehr der Fall ist, verliert er den Status als Gletscher.

    Die letzten vier Gletscher in Deutschland sind ebenfalls bedroht

    In Deutschland gibt es somit nur noch vier Gletscher. Allerdings sind diese kaum in einer besseren Situation, denn auch sie sind vom Abschmelzen bedroht. Diese vier Gletscher sind:

    • Der Nördliche Schneeferner, der sich auch an der Zugspitze befindet.
    • Der Höllentalferner, der zwischen den Riffelwandspitzen und der Zugspitze liegt.
    • Der Watzmanngletscher, der unterhalb der Watzmann Ostwand zu finden ist.
    • Und der Blaueisgletscher, der sich an der Nordseite des Hochkalters im Berchtesgadener Land befindet.

    Während das Eis und der Schnee an all diesen Gletschern mittlerweile zurückgeht, haben der Nördliche Schneeferner und der Höllentalferner, wegen ihrer Lage noch die besten Überlebenschancen. Dennoch ist die Eisdicke am Nördlichen Schneeferner seit dem Jahr 2006 bis zum Jahr 2018 von 52 Metern auf 33 Meter geschrumpft. Der Höllentalferner hat noch etwas bessere Karten: Er liegt in einer schattigen Mulde, die vor der Sonne recht gut geschützt ist. Deshalb schmilzt er nicht so stark.  Bei den beiden anderen deutschen Gletschern, die noch übrig sind, sieht es jedoch nicht so gut aus: Der Watzmanngletscher ist in den letzten Jahren so stark zurückgegangen, das nur noch wenige Eis- und Schneefelder übrig sind. Der Blaueisgletscher ist sogar noch stärker betroffen, weil er nur auf etwa 1.800 Metern Höhe liegt. Mit seiner schon sehr geringen Eisdicke von nur noch 5,3 Metern könnte er sehr bald komplett aus den Alpen verschwunden sein.

    Klimawandel betrifft auch den Berg- und Hüttensommer

    Der Klimawandel setzt jedoch nicht nur den Gletschern, sondern dem Berg- und Hüttentourismus im Allgemeinen zu. Der Deutsche Alpenverein hat für diesen Sommer Bilanz gezogen und erklärt, dass der Klimawandel und der Gletscherrückgang das Bergsteigen in Zukunft verändern werden:

    Preise, Hitze, Trinkwasser und der Klimawandel - Die Probleme des Berg- und Hüttensommers

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