Währende der Corona-Zeit wurde mehr und auch früher am Tag Alkohol getrunken. Auch bei illegalen Drogen zeigen sich riskante Veränderungen im Konsumverhalten. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor, wie der Landes-Caritasverband Bayern mitteilt. Missbräuchlicher Alkohol- oder Drogenkonsum sei immer auch ein Bewältigungsversuch bei persönlichen Krisen und gleichzeitig ein Seismograph für die Krisenhaftigkeit der Gesellschaft. Gerade während des aktuellen Lockdowns sind Suchtberatungen wichtig.
In Bayern gibt es 155 Suchtberatungsstellen
Die Beratungsstellen dienen als Ansprechpartner bei Problemen und Krisen. In Bayern gibt es 155 Beratungsstellen mit 42.065 Betreuungen im Jahr 2019. Während der Corona-Pandemie haben viele Beratungsstellen ihre Angebote aufrechterhalten, sowohl die direkten persönlichen Beratungen als auch Telefon-, Onlineberatung, Chat- und Videokontakte.
Beratungsstellen müssen finanziert werden
Bernhard Piendl, der Vorsitzende der Freien Wohlfahrtspflege in Bayern, warnt davor, an dieser Stelle zu sparen: "Angesichts der pandemiebedingten Rückgänge in den kommunalen Haushalten sehen wir diese Qualität bedroht. Zwar gewährleistet die derzeitige Finanzierungssystematik der Beratungsstellen in Bayern eine gewisse Planungssicherheit und den Erhalt einer soliden flächendeckenden Versorgungsstruktur. Aber wir benötigen, wie in anderen Bundesländern, auch in Bayern eine Zusage der weiteren verlässlichen Finanzierung in der Zukunft." Am Mittwoch findet zum ersten Mal der bundesweite Aktionstag Suchtberatung unter dem Motto "Kommunal wertvoll!" statt. Ziel ist es, Suchtberatungsstellen und Politik in den Kommunen miteinander in einen Dialog zu bringen und auf die Dringlichkeit der Finanzierung hinzuweisen.