Von Christine Rothauscher Kempten - Eigentlich wäre Armin Hofmann als Fernmeldetechniker genug unterwegs. Doch was tut der Mann? Er stapft an Wochenenden und im Urlaub durch Sümpfe, um Wasservögel aufzuspüren, fährt in den hohen Norden, um einer Elchkuh Aug' in Aug' gegenüber zu stehen oder legt sich am Grünten stundenlang auf die Lauer, bis ein Schwarzspecht auffliegt. Ein schneller 'Klick' - und der leidenschaftliche Tierfotograf Armin Hofmann hat seine Beute per Kamera 'geschossen'. Seit rund 20 Jahren geht der Kemptener Hobbyfotograf mit seiner Kamera 'auf Pirsch'. Naturschutzgebiete zwischen Spanien und Schweden, Ungarn und Frankreich sind seine 'Jagdreviere'. Aber genauso gerne trage er seine Kamera samt Stativ durch Allgäuer Moor- und Bergwelten oder durchs Rheindelta am Bodensee, erzählt Hofmann. Ärger habe er auf seinen Fotosafaris noch nie bekommen, aber viele freundliche Menschen getroffen. Das liegt sicher auch daran, dass er nie ohne Genehmigung von Grundeigentümern, Naturschutzbehörden, Polizei oder Gemeinde ein Gelände betritt. Bevor jedoch das erste Wildtierfoto entsteht, gilt es erst einmal, die Gewohnheiten des scheuen Lebewesens zu beobachten, sich in seinem Lebensraum unbemerkt anzunähern und sich mit Kleidung und Tarnung der Umgebung anzupassen, verrät der Landschafts- und Tierfotograf. Geduld und Warten seien weitere Voraussetzungen für lebensnahe Tieraufnahmen. Ob sich diese Mühe für ein Hobby lohnt? 'Und ob', lacht Hofmann: 'Wenn die Strapazen von Erfolg gekrönt werden, die scheue Eule, ein Purpurreiher, eine Elchkuh samt Kalb auf dem Film zu sehen sind, dann schlägt mein Herz vor Freud' im Walzertakt.
' Die Faszination der Natur- und Tierfotografie entdeckte der in Kaufbeuren aufgewachsene Hofmann vor rund 30 Jahren. Ein Sonnenuntergang in der Camargue, festgehalten mit einer kleinen Kamera, hat seine Begeisterung geweckt, erzählt der 48-Jährige. Auf diese erste Amateuraufnahme folgten weitere und bald darauf entstand eine Fotoausstellung, die unter anderem im Naturhistorischen Museum in Wien zu sehen war. Ausstellungen in Kempten, Kaufbeuren und Stuttgart waren die Folge und ein Ehrenamt als Vorsitzender des Fotoclubs Wiggensbach. Seit rund einem Jahrzehnt sind Bilder des Kemptener Freizeitfotografen regelmäßig in Zeitungen, Zeitschriften und Fachmedien zu finden. Und immer öfter stehen unter Hofmann-Fotos die Vornamen Patrick und André. Die 18- und 15-jährigen Söhne sind nämlich in die Fußstapfen des Vaters getreten. Damit nicht genug, auch Ehefrau Patricia mischt bei den Fotoreportagen mit und hat sich mit ihren Begleittexten längst einen guten Namen gemacht. Rund 50000 Dia-Fotos hat Familienvorstand Armin Hofmann bis heute archiviert, quer durchs Allgäu reist er pro Jahr zu rund 50 Veranstaltungen und stellt seine Fotosafaris durch die Natur- und Wildtierwelt vor. Derzeit arbeitet Hofmann, mit Unterstützung des Familien-Clans, an einer neuen Dia-Schau: 'Geheimnisvolle Moorwelten' soll sie heißen. Wann sie allerdings über die Leinwand flimmert, lässt Armin Hofmann offen. 'Denn', so der Tierfotograf, 'es ist, wie es immer ist: gut' Ding will Weile haben.' Stundenlang legt er sich für ein Foto auf die Lauer: Armin Hofmann, Tierfotograf aus Leidenschaft.