Von tobias Schuhwerk|SulzbergSollte das Beispiel des Fußball-Bezirksligisten TSV Sulzberg Schule machen, dann stürmt beim FC Bayern München künftig Oliver Kahn für den glücklosen Roy Makkay.
Die Sulzberger (14. Platz/22 Punkte) setzen im Abstiegskampf auf eine erstaunliche Taktik. Torhüter Andreas Bathrei (20) wurde angesichts der schwächelnden Offensivabteilung kurzerhand zum Angreifer umfunktioniert - und verblüfft die Konkurrenz. Seine Bilanz: zwei Tore in vier Spielen. Gleich zum Einstand erzielte er beim 2:1-Sieg gegen den SVO Germaringen den 1:1-Ausgleich. Am vergangenen Wochenende traf er schon wieder, konnte allerdings die 1:2-Niederlage seines Teams gegen den TSV Babenhausen nicht verhindern. Zum Trost erhält das Multi-Talent Lob von der Konkurrenz: 'Andreas war mit Abstand der beste Sulzberger. Sehr schnell, zweikampfstark und engagiert. Dass er normal Torwart ist, merkt man ihm nicht an', staunte TSV-Ersatzkeeper Jürgen Wagner.
Vom Torhüter zum Stürmer - wie kommt's? Andreas Bathrei: 'Ich bin im Training öfter mal raus aus dem Tor. Der Trainer fand das wohl recht gut und hat mich als Feldspieler eingesetzt.' In der Jugend hat Bathrei schon mal im Sturm gespielt. Doch dann schickte ihn der damalige Trainer ins Tor, weil der Stammkeeper verletzt war. Acht Jahre lang stand der Oberallgäuer seither zwischen den Pfosten. Jetzt soll er die wichtigen Tore im Abstiegskampf machen, am besten gleich am Sonntag im nächsten Allgäu-Derby gegen den TSV Lengenwang. Und auf welcher Position spielt er lieber? Bathrei überlegt kurz und gesteht offen: 'Im Tor. Da muss man weniger laufen.'